Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Kampf gegen Kriminalität umstritten

09.08.2019 
Redaktion
 
Der LKA-Präsident fordert mehr Einsatz von KI im Kampf gegen Internetkriminalität. Foto: dpa

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STUTTGART. Der Präsident des Landeskriminalamts fordert den verstärkten Einsatz Künstlicher Intelligenz im Kampf gegen Internetkriminalität. Nordrhein-Westfalen und Hessen sind dabei Vorreiter. Datenschützer haben Bedenken.

Ralf Michelfelder, Präsident des Landeskriminalamts, fordert verstärkten Kampf gegen Internetkriminalität. Anders könnten die großen Datenmengen nicht mehr gesichtet werden.

Das Land Nordrhein-Westfalen hat gerade angekündigt, künftig im Kampf gegen Kinderpornographie mit KI relevantes Beweismaterial schneller zu sichten. Eine automatische Bilderkennungssoftware wird entwickelt, die zunächst, um Rechtsvorschriften einzuhalten, Bilder abstrahiert, ehe Algorithmen diese automatisch auswerten. Ermittler müssen dann nur noch die Vorauswahl sichten und prüfen.

In Hessen will die Landesregierung den Einsatzbereich der Analysesoftware „Hessendata“ erweitern. Angeschafft wurde sie zur Terrorismusbekämpfung. Nun soll sie auch bei Ermittlungen zu Kindesmissbrauch und -entführungen helfen. Die Gewerkschaft der Polizei will Hessendata gern auch für den Kampf gegen Wohnungseinbrüche und Drogenkriminalität.

Datenschützer klagen in Karlsruhe gegen Analysesoftware

Datenschützern geht schon die aktuelle Praxis zu weit. Im Juli reichten sie Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe ein, die sich auch gegen Hessendata richtet. Diese Software könne jeden Menschen durchleuchten. „Wir dürfen uns nicht der Logik einer Künstlichen Intelligenz unterwerfen, die am Ende die Freiheitsrechte des Einzelnen ausblendet“, warnte im Frühjahr allgemein Stefan Brink, Datenschutzbeauftragter im Südwesten.

Im von Thomas Strobl (CDU) geführten Innenministerium heißt es, Baden-Württemberg zähle zu den wenigen Ländern, deren Polizei „deliktspezifisch Anwendungsfälle der KI testet“: beim Pilotprojekt in Mannheim zur algorithmenbasierten Videoüberwachung von Straßenkriminalität. Die Vorstellung einer unfehlbaren Maschine, die auf Knopfdruck Ermittlungsergebnisse liefere, sei ohnehin unrealistisch.

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