FRIEDRICHSHAFEN/STUTTGART. An der Spitze von öffentlichen Unternehmen im Südwesten arbeiten weniger Frauen als im Rest von Deutschland - zu dem Ergebnis kommt eine neue Studie. Auch im Vergleich der Städte sieht Baden-Württemberg alt aus.
In den Führungsetagen öffentlicher Unternehmen in Baden-Württemberg ist in Sachen Gleichstellung einer Studie zufolge noch viel zu tun. Im Südwesten sind Frauen laut einer Langzeitstudie der Zeppelin-Universität Friedrichshafen im Top-Management kommunaler Unternehmen weiterhin weniger vertreten als im Bundesdurchschnitt. Der liegt bei rund 20 Prozent - in Baden-Württemberg sind es 17 Prozent. Spitzenreiter bei den Bundesländern ist mit 35,7 Prozent Berlin, Schlusslicht Rheinland-Pfalz mit 10,3 Prozent.
In die Top-Riege des Städtevergleichs schafft es im Südwesten nur Freiburg mit einem Frauenanteil in den Chefetagen öffentlicher Unternehmen von rund 31 Prozent. Auch Karlsruhe liegt mit 30 Prozent noch weit über Bundesdurchschnitt. Stuttgart kann lediglich einen Anteil von 11,5 vorweisen, in Heidelberg gibt es der Untersuchung zufolge derzeit gar keine Managerinnen bei öffentlichen Unternehmen.
In den Branchen "Gesundheit und Soziales" sowie "Krankenhäuser" seien weit mehr Frauen in Führungspositionen zu finden als in anderen Branchen, schreiben die Wissenschaftler in der am Dienstag veröffentlichten Untersuchung. Außerdem seien Frauen überwiegend häufiger im Top-Management kleiner Unternehmen tätig; die Repräsentation von Frauen sei in den größten Unternehmen mit nur 15,7 Prozent am geringsten.
In vielen Städten gebe es bei diesem Thema nach wie vor einen großen Handlungsbedarf, bilanzieren die Forscher. Die Zahl von Frauen im Top-Management sei zwar im öffentlichen Bereich vielfach höher als in börsennotierten Unternehmen, liege aber häufig immer noch deutlich unter den politisch formulierten Zielen.
Studierende der Hochschulen für öffentliche Verwaltung Kehl und Ludwigsburg berichten über ihr Praktikum im Rahmen des Praxisjahrs im Vertiefungsschwerpunkt Kommunalpolitik/ Führung im öffentlichen Sektor beim Staatsanzeiger.
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