Verdi fordert mehr Fachpersonal für Kitas

04.06.2020 
Redaktion
 
Foto: Uwe Anspach/dpa

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Stuttgart. Bis Ende Juni sollen die Kindertagesstätten in Baden-Württemberg wieder vollständig geöffnet werden. Nun hat ein runder Tisch im Kultusministerium unter anderem erörtert, wie dabei der Schutz des Fachpersonals gewährleistet bleiben soll.

Vergangene Woche hat die Landesregierung angekündigt, die Kindertagesstätten in Baden-Württemberg bis Ende Juni wieder vollständig zu öffnen. Basis für diese Entscheidung waren erste Erkenntnisse einer Studie, die die Regierung in Auftrag gegeben hatte. Demnach könne ausgeschlossen werden, dass Kinder besondere Treiber des Infektionsgeschehens seien. Abstandsgebote sind in dieser Altersgruppe daher nicht nötig, folgerte man im von Susanne Eisenmann (CDU) geführten Kultusministerium. Somit werde ein Regelbetrieb möglich.

Regelbetrieb in Kitas ja, aber keine Vermischung von Gruppen

Allerdings, so heißt es im Kultusministerium müssten die jeweiligen Gruppen oder Klassen untereinander bleiben und sich nicht vermischen – auch in den Pausen. Das Kultusministerium stellte in Aussicht, hier gemeinsam mit Kommunen und Träger verbänden einen Rechtsrahmen zu erarbeiten, um die Kitas wieder vollständig öffnen zu können.

An diesem Donnerstag fand nun ein runder Tisch im Kultusministerium statt, an dem auch Elternvertreter und Vertreter der Gewerkschaft Verdi teilnahmen. Der Verdi-Landesvorsitzende Martin Gross unterstrich dabei nach eigenen Angaben den Schutzbedarf des Fachpersonals in den Einrichtungen. „Kinder und Eltern hatten in den letzten Wochen offensichtlich zu wenig Lobby“, erklärte er. „Auch deshalb haben wir uns massiv für einen runden Tisch stark gemacht, an dem alle Betroffenen sitzen und ihre Belange einbringen können.“

Verdi will regelmäßige Tests und individuellen Anspruch auf Testung für Fachpersonal

Anders als die Schulen waren Kindertagesstätten in den vergangenen zwölf Wochen in der Regel nicht geschlossen, stellte Gross fest. An den meisten Standorten habe es eine Notfallbetreuung gegeben. Zudem hätten die pädagogischen Fachkräfte in der Regel den Kontakt zu denjenigen Kindern und Eltern gehalten, die nicht in die Kita kommen durften. Der Dialog mit Trägern, Eltern und Gewerkschaft müsse fortgeführt werden, bis ein Regelbetrieb wieder möglich sei.

Hansi Weber, Verdi-Landesfachgruppenvorsitzende Sozial-, Kinder- und Jugendhilfe, fordert mehr Personal in den Kitas. Man sei schon vor der Krise an der Untergrenze gewesen. „Weil nun in der Pandemie nicht alle Kräfte direkt bei den Kindern deren Kindern eingesetzt werden können, ist die Grenze jetzt gerissen.“ In Stuttgart beispielsweise hätten schon vor der Corona-Krise rund 200 Fachkräfte gefehlt. Die Gewerkschaft legt großen Wert auf Einhalten aller Schutzstandards, damit Beschäftigte am Arbeitsplatz auch sicher sein. „Dazu gehören auch regelmäßige Tests sowie vor allem ein individueller Anspruch auf Testung“, so Hansi Weber.


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