Stuttgart. Nach dem Sanierungsdrama am Staatstheater in Stuttgart droht nach wie vor auch ein juristischer Streit. „Eine abschließende Bewertung der Forderung gegenüber der Arbeitsgemeinschaft ist erst nach Abnahme und Prüfung der Schlussrechnung möglich“, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums. Die diversen Baufirmen hätten noch die Möglichkeit nachzubessern - und täten das aktuell auch im laufenden Betrieb. Zur Klagefrage könne das Ministerium bis zur Endabnahme etwa der Drehbühne keine Stellung nehmen, hieß es.
Hauptärgernis war die nagelneue Drehbühne. Vor allem wegen technischer Mängel an dem Hightechprodukt hatte die Sanierung des gut 50 Jahre alten Schauspielhauses mehr als drei Jahre gedauert. Mehrfach mussten die Wiedereröffnung verschoben und Interimslösungen für den Theaterbetrieb gefunden werden.
Schlecht ausgeführte Arbeiten, aber möglicherweise auch ein zu ambitionierter Fahrplan gelten als Ursachen des Dramas. Und die Probleme reißen nicht ab: Im November sorgten Programmierfehler am Inspizientenpult für Ärger. Theatersprecherin Ingrid Trobitz sprach von „Kinderkrankheiten“ bei der hoch komplexen Technik.
Als die Sanierung startete, rechneten Land, Stadt und Theater mit 24 Millionen Euro. 4,5 Millionen Euro wurden später draufgelegt. Kunstministerin Theresia Bauer (Grüne) sprach recht bald von möglichen Regressforderungen. Man halte sich weiter alle Möglichkeiten offen, heißt es jetzt im Finanzministerium.
Studierende der Hochschulen für öffentliche Verwaltung Kehl und Ludwigsburg berichten über ihr Praktikum im Rahmen des Praxisjahrs im Vertiefungsschwerpunkt Kommunalpolitik/ Führung im öffentlichen Sektor beim Staatsanzeiger.
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