"Ich habe auf eine kinderfreundliche Stadtgesellschaft gesetzt"

20.12.2012 
Redaktion
 
Interview: Ein Bürgermeister geht
Foto: privat

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Stuttgart. Wolfgang Schuster (CDU) ist noch bis zum 6. Januar Oberbürgermeister der Landeshauptstadt. Einen Teil der Themen, die ihm während seiner beiden Amtszeiten seit 1997 wichtig waren, wird er auch weiter politisch begleiten.

Staatsanzeiger: Sie waren von 1986 bis 1993 Oberbürgermeister der Stadt Schwäbisch Gmünd. Wo lagen die Gemeinsamkeiten mit Stuttgart?

Wolfgang Schuster: In der systematische Förderung der Bürgergesellschaft. Die Stadt kann und sollte nicht alles alleine machen. Bestimmte Aufgaben müssen von der Zivilgesellschaft wahrgenommen werden. Mir war immer der Grundsatz der Subsidiarität wichtig. Deshalb wird etwa die Hälfte unserer Krippen und Kitas von freien Trägern betrieben. Auch die Hälfte der Krankenhausbetten sind in der Hand von gemeinnützigen Trägern. Eine solche Balance ist richtig. Die verbindet sich in einem zweiten Schritt sehr häufig mit ehrenamtlichem Engagement.

Ist der Erfolg der Demografiestrategie der Stadt Stuttgart auch im Zusammenhang mit der Partizipation der Bürger zu sehen?

Richtig, das Ehrenamt spielt da eine wichtige Rolle, auch psychologisch. Ein Beispiel: Wir haben in einer sehr erfolgreichen Kampagne Bildungspaten in der Stadt gesucht.  Daraus sind dann ganz unterschiedliche gemeinnützige Vereine entstanden. Insgesamt sind es rund 1500 Bürger, die sich heute als Bildungspaten engagieren. Eine große und erfreuliche Zahl.  

Lässt sich die Demografiestrategie der Landeshauptstadt auch auf andere Kommunen übertragen?

Sicher. Das Ganze ist ja ein lernender Prozess. Ich bin ein großer Freund vom Wettbewerb der Ideen. Und deshalb habe ich vor sieben Jahren das europäische Netzwerk Cities for Children gestartet. Ich wollte sehen, mit welchen Konzepten andere Städte sich entwickeln. Stuttgart ist noch lange nicht am Ziel auf dem Weg zur kinderfreundlichsten Stadt Deutschlands. Eine ganz aktuelle Prognos-Studie bescheinigt uns aber, dass wir gut unterwegs sind. Aber zurück zur Ausgangsfrage. Wir haben unsere Verwaltung dezentralisiert und unsere Stadtbezirke sind wie kleinere oder mittelgroße Städte. Insofern können sicher aus kleinere Städte schauen, welche Strategien beim Thema demografischer Wandel möglich sind.      

Das Gespräch führte Ulrike Raab-Nicolai.
Das komplette Interview finden Sie in unserer gedruckten Ausgabe.


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