Hackathon „Care hackt Corona“: Acht Projekte werden unterstützt und weiterentwickelt

27.04.2020 
Redaktion
 
Foto: Reich

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Stuttgart. Die Corona-Pandemie stellt die soziale Arbeit vor große Herausforderungen. In Zeiten von sozialem Abstand braucht es neue Konzepten und Lösungen für das Betreuen, Begleiten und Beraten von Menschen. Daher haben der Landesverband des Deutschen Roten Kreuz (DRK), der Paritätische Baden-Württemberg und der Caritasverband für das Ruhrbistum Essen den Hackathon „Care hackt Corona“veranstaltet.

Dieser wurde online organisiert und durchgeführt. Die acht besten Lösungen wurden am Sonntag von einer Jury ausgewählt. Diese werden nun für den Einsatz in der Praxis weiterentwickelt.

Viele verschiedene Menschen hätten sich beim Hackathon den Herausforderungen für die Sozialwirtschaft gestellt. "Und sie haben Lösungsvorschläge gefunden, die das Zeug dazu haben, uns zu helfen“ so Marc Groß, Geschäftsführer des DRK-Landesverbands Baden-Württemberg. „Ich bin von der positiven Energie und der Kreativität des Hackathons ebenso beeindruckt wie von den erarbeiteten Ergebnissen und Lösungsansätzen.

Paritätischer: Hackathon als Chance, um in der Krise neue Wege zu gehen

„Wir freuen uns sehr, dass acht Projekte durch Patenschaften gefördert und bei der Weiterentwicklung für den Einsatz in der Praxis unterstützt werden“, sagt die Vorstandsvorsitzende des Paritätischen Baden-Württemberg, Ursel Wolfgramm. Damit werde der Hackathon zur Chance, in der Corona-Krise neue Wege in der sozialen Arbeit zu gehen, „die sich auch nach Bewältigung der derzeitigen Situation positiv auf die Sozialwirtschaft auswirken werden“.

Der Staatsanzeiger berichtet in der aktuellen Ausgabe und in unserem E-Paper in einer Reportage über den Hackathon und stellt an dieser Stelle die prämierten Projekte vor. Registrieren Sie sich für das E-Paper und lesen Sie diesen und weitere Artikel kostenfrei - bis Ende Juni.

„Machbarschaft“ will mit einem Servicetelefon, verbunden mit einer App ältere Menschen in der Nachbarschaft unterstützen. Bei Hilfebedarf tätigen sie lediglich einen Telefonanruf mit einem Chat-Bot und dabei abgefragte Informationen angeben. Das Telefonat mit dem Bot wird im Hintergrund verarbeitet und schließlich in Form von Aufträgen in einer App für Helfer dargestellt. Das Projekt wird von der Bank für Sozialwirtschaft mit 1500 Euro gefördert und bekommt eine Gratis-Beratung der Landeskampagne Start-up BW.

Die „Regenbogen-App“ bietet einen spielerischen Zugang zu Kindern von drei bis elf Jahren, die über eine Familienhilfe angebunden sind, um auch mit Abstand in Kontakt zu bleiben, Gefährdungen frühzeitig wahrzunehmen und Kinder zu schützen. Das Projekt wird von der Baden-Württemberg Stiftung mit 5000 Euro gefördert. 

Der “Digitale Sprachunterricht in Flüchtlingsunterkünften” ermöglicht einen niederschwelligen Zugang zu digitalem Sprachunterricht über QR-Codes. Die Lösung ist sprachlich universell und bildungsbarrierenreduziert, da auf QR-Codes mit einfachen Piktogrammen verwiesen werden und individueller akustischer Sprachoutput abgerufen werden kann. Die Programmierung des Projekts erfolgt kostenfrei von CGI Deutschland.

Mit „Kurzarbeit versus Überstunden“ soll eine digitale Plattform Mitarbeitenden und Organisationen helfen, sich untereinander zu vernetzen und damit Ressourcen und Kapazitäten besser zu verteilen. Das Projekt wird von der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege mit 5000 Euro gefördert.

„Die eine Nummer“ will Menschen ohne Zugang oder Affinität zum Internet bei der Informationsbeschaffung für ihre persönlichen Bedürfnisse unterstützen. Die Menschen können bei "Die eine Nummer" anrufen. Eine Person, die sich vorher als ehrenamtliche Helfende registriert hat, nimmt den Anruf entgegen. Das Projekt bekommt eine Gratis-Beratung der Landeskampagne Start-up BW und wird von Union Versicherungsdienst mit 5000 Euro gefördert.

„Bürokratielast im Pflegeheim reduzieren“: Anstatt Papiere zu schreiben oder auf dem PC zu tippen, werden dieselben Daten mit IOT-Geräten gesammelt und automatisch an eine Datenbank übermittelt. Über eine einfache Benutzeroberfläche können Pflegeheimmanager und Aufsichtsbehörden dies überprüfen. Durch die Verwendung der digitalen Signatur können keine Daten "gefälscht" werden und somit wird sogar die Servicequalität verbessert. Das Projekt bekommt eine Gratis-Beratung der Landeskampagne Start-up BW und wird von ELFIN Care kostenfrei beraten und finanziell unterstützt.  

Die Plattform „MAGIEE für Eltern der Kinder mit Beeinträchtigungen“ soll insbesondere während der Corona-Krise Eltern von Kindern mit Beeinträchtigungen entlasten und unterstützen. Dort erhalten sie Informationen zu sozial-rechtlichen Fragen, Schule, Betreuung, finanzieller Unterstützung auch durch Experten und Verbände. Das Projekt bekommt eine Gratis-Beratung der Landeskampagne Start-up BW.

"SOLVER - Solidarität und Vertrauen"​ kennzeichnet eine Haltung, wie soziale Organisationen gemeinsam Krisenzeiten bewältigen können. Der Grundgedanke ist, Vertrauen unter Organisationen als die wichtigste Ressource des Risiko- und Krisenmanagements ernst zu nehmen und gezielt zu fördern. Das Projekt wird von der GLS-Bank mit 5000 Euro gefördert.

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Seite des Hackathons.


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