Lokale Allianzen gegen Gewalt in Fußballstadien

11.07.2017 
Redaktion
 

Stuttgart. Um Ausschreitungen in Fußballstadien zu verhindern, sollen künftig alle Akteure vor Ort zusammenarbeiten. In lokalen Stadionallianzen stimmen Verantwortliche von Polizei, Justiz, Vereinen, Fanclubs und Kommunen dazu eine gemeinsame Sicherheitsstrategie ab. Das erklärte Innenminister Thomas Strobl (CDU) im Anschluss an den Sicherheitsgipfel Fußball. Die Verantwortlichen entscheiden künftig fallbezogen, ob in Konfliktsituationen zunächst Polizei oder private Sicherheitskräfte eingreifen. So könne die Polizei bei risikoarmen Spielen weitgehend im Hintergrund bleiben. Ziel sei, dass Polizeikräfte im Stadion gar nicht in Erscheinung treten müssen, so Strobl.

Außerdem wollen die Beteiligten erreichen, dass eine bessere Willkommenskultur gegenüber Gästefans gelebt wird. Eine Gebühr, die Fans an den Kosten von Polizeieinsätzen beteiligt, schließt Strobl aus: „Wir wollen nicht Kasse machen, sondern für Sicherheit sorgen.“

Petra Häffner, Sprecherin für Sportpolitik der Grünen-Fraktion im Landtag, lobt die Bereitschaft zum Dialog unter den Beteiligten. Allerdings mahnt sie, dass die Gespräche zwischen Deutschem Fußballbund und Fans wiederaufgenommen werden müssten. Auch eine intensivere Beschäftigung mit den Ursachen von Gewalt müsse erfolgen.

Kritiker bemängeln, beim Gipfel seien keine wesentlichen Neuerungen beschlossen worden. „Vom Grundsatz ist nichts Neues erfunden worden“, meint KSC-Präsident Ingo Wellenreuther. SPD-Fraktionsvize Sascha Binder vermisst „konkrete Schritte in Sachen Prävention und Sicherheit“. Sportprofessor Harald Lange von der Universität Würzburg bleibt skeptisch und verweist gegenüber der Nachrichtenagentur dpa auf ähnliche Gipfel in den Jahren 2009, 2010 und 2012, die allesamt ihre Ziele verfehlt hätten. 

Anlass für das Gipfeltreffen am Montag waren zum Teil schwere Ausschreitungen beim Derby zwischen dem VfB Stuttgart und dem Karlsruher SC in der abgelaufenen Saison sowie bei einer weiteren Zweitliga-Partie zwischen dem Karlsruher SC und Dynamo Dresden.


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