Kommunen wollen mit Mitfahrbänken Senioren mobiler machen

07.07.2017 
Von: lsw/ru
 
Redaktion
 

Foto: dpa

DENKINGEN. Das "Mitfahrbänkle" der Gemeinde Denkingen (Landkreis Tuttlingen) würde gerade für ältere Menschen den Alltag erleichtern, ist sich Bürgermeister Rudolf Wuhrer (parteilos) sicher. Wer hier sitzt, signalisiert, dass er mitgenommen werden möchte. Senioren ohne Auto sind durch das Angebot der Kommune unabhängiger. Denn wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln etwa nach Tuttlingen fahren will, müsse erst den Bus nehmen und dann in der Nachbargemeinde auf den Zug umsteigen. "Das ist umständlich", sagt Wuhrer. Bislang werde das Angebot allerdings noch selten genutzt.

Mitfahrbänke wie in Denkingen sind inzwischen deutschlandweit zu finden - auch in Baden-Württemberg gibt es sie längst, wie etwa in Graben-Neudorf (Landkreis Karlsruhe). Dort ist die Bank in der Farbe Blau gestrichen, auf einem Klappschild können potenzielle Mitfahrer angeben, wohin es gehen soll: "Zum Rathaus", zum "Museum" oder zur "Einkaufsmeile".

Fünf Kommunen haben sich zur "Nachhaltigkeitsregion" zusammengeschlossen

Ab Herbst soll es in Denkingen neben den Mitfahrbänkchen auch Elektrofahrzeuge geben, die man mit oder ohne Fahrer buchen kann. Das Projekt stemmt der Ort mit 2591 Einwohnern aber nicht allein - Denkingen gehört zur Nachhaltigkeitsregion "Fünf G". Der Zusammenschluss von fünf Gemeinden - neben Denkingen auch Aldingen, Deißlingen, Frittlingen und Wellendingen - hat es sich zum Ziel gesetzt, in Bereichen wie Mobilität, Infrastruktur oder Klimaschutz gemeinsam und nachhaltig zu handeln. 

Für die Kommunen sei die Mobilität im Alter und generell die Demografie ein wichtiges Thema, sagt eine Sprecherin des Gemeindetags. "Die Menschen werden immer älter und Mobilität ist ein wesentliches Element für ein selbstbestimmtes Leben. Deshalb kümmern sich die Kommunen darum, wie man das Angebot verbessern kann." Dabei ergäben sich auch Synergien mit anderen Maßnahmen - etwa beim Thema Inklusion. So könnten Rampen auch Menschen mit Rollator helfen, ehrenamtliche Transporte zum Arzt oder zum Einkaufen könnten auch Senioren zu Gute kommen.

 

 


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