Atomzwischenlager und Endlager vor Ort unerwünscht

11.04.2013 
Redaktion
 

Stuttgart/Karlsruhe. Grüne Landespolitiker feiern, dass nach einem parteiübergreifenden Kompromiss im Bund die Suche nach einem Atomendlager wieder völlig offen ist. Die Regierung bekundet Bereitschaft, nötigenfalls Atommüll im Land zwischenzulagern. Doch die Bürgermeister und Landräte der als Zwischen- oder Endlager infrage kommenden Orte und Gebiete im Land wehren sich.

Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) begrüßt den Neustart bei der Suche nach Atommüllendlager. Fragen wie die Kostenübernahme oder die Zwischenlagerung der letzten Castortransporte seien „keine unüberwindbaren Hindernisse“. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte angeboten, Atommüll im Kernkraftwerk Philippsburg (Kreis Karlsruhe) zu lagern, um einen Kompromiss im Streit um die Endlagersuche zu erreichen. Dort aber wehrt man sich. „Wir würden zivilen Ungehorsam leisten und dagegen auf die Straße gehen“, sagte Bürgermeister Stefan Martus (CDU) am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa. Das Zwischenlager dort ist für einen Teil des im Ausland wiederaufbereiteten Atommülls im Gespräch, der zunächst nicht mehr ins Zwischenlager Gorleben nach Niedersachsen soll. Philippsburg ist das nächstgelegene Zwischenlager für Castoren aus La Hague (Frankreich).

Bis Anfang Mai soll ein Endlagersuchgesetz im Bundestag eingebracht werden. Im Südwesten kommen die Region Hegau im Kreis Konstanz, die Schwäbische Alb sowie eine Region entlang der Donau zwischen Ulm und Sigmaringen als Endlager in Betracht. Der Hegau ist nach Ansicht des Singener Oberbürgermeisters Oliver Ehret (CDU) völlig ungeeignet, da eine Erdbebenzone. Auch Alb-Landkreise wehren sich: So etwa Thomas Reinhardt (CDU), Landrat des Kreises Heidenheim, der auf das dortige Wasserschutzgebiet verweist. Theoretisch könnten auch Teile des Landkreises Biberach zum Endlager werden. Die geologischen Gesteinsschichten sprächen dagegen, heißt es beim dortigen Landratsamt. (lsw/sta)


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