Stuttgart. Kultusminister Andras Stoch (SPD) hat sich in der Debatte um das Sitzenbleiben von Schülern auf die Seite der Reformer geschlagen. „Die Angst vor dem Sitzenbleiben ist keine sinnvolle Lernmotivation“, sagt er.
Damit unterstützt er die rot-grüne-Koalition in Niedersachsen, die mit ihrer Ankündigung, das Sitzenbleiben mittelfristig abzuschaffen, für heftige Reaktionen gesorgt hatte. In Hamburg ist das Sitzenbleiben bereits seit dem Jahr 2010 abgeschafft.
In Baden-Württemberg können Schüler an Gemeinschaftsschulen bereits nicht mehr Sitzenbleiben. Stoch will dies Schritt für Schritt auch an den anderen Schularten umsetzen. „Wir wollen das individuelle Lernen an allen Schularten ausbauen“, erklärte er. Dadurch würden die Schüler dabei unterstützt, den jeweils bestmöglichen Abschluss zu erreichen. Dann sei Sitzenbleiben nicht mehr nötig, so Kultusminister Stoch.
Hans-Ulrich Rülke (FDP) warf Stoch ein „völlig naives Weltbild“ vor. Der Verband Bildung und Erziehung warnte vor einer Schule der Beliebigkeit. Unmotivierte Schüler dürften die Konsequenzen ihres Verhaltens nicht erst im Arbeitsleben zu spüren bekommen. Durch frühe Förderung das Sitzenbleiben überflüssig zu machen, sei aber grundsätzlich richtig.
Studierende der Hochschulen für öffentliche Verwaltung Kehl und Ludwigsburg berichten über ihr Praktikum im Rahmen des Praxisjahrs im Vertiefungsschwerpunkt Kommunalpolitik/ Führung im öffentlichen Sektor beim Staatsanzeiger.
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