STUTTGART. Die Luft in Baden-Württembergs Städten ist im vergangenen Jahr deutlich besser geworden. Nur noch in Stuttgart und Ludwigsburg wurde auf einzelnen Straßenabschnitten mit zusammen knapp 800 Metern Länge der Grenzwert für die Belastung mit Stickstoffdioxid überschritten. Das hat das Verkehrsministerium am Freitag mitgeteilt. 2019 wurde der Grenzwert noch in vier Städten gerissen, 2017 waren es 18 betroffene Kommunen.
Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) führte unterschiedliche Gründe für den Rückgang an. So nannte er Tempolimits, Filtersäulen, den Ausbau des Nahverkehrs und Fahrverbote für alte Diesel-Fahrzeuge, die es allerdings nur in Stuttgart gibt.
Die besonders starken Rückgänge der Luftschadstoffe seien in Teilen auch auf weniger Verkehr wegen der Corona-Pandemie zurückzuführen. Ein Ende für die Fahrverbote in Stuttgart lehnte der Grünen-Politiker aber strikt ab. "Um dauerhaft die Grenzwerte einzuhalten, müssen auch die Maßnahmen dauerhaft durchgehalten werden."
Der zulässige Grenzwert für die Belastung mit Stickstoffdioxid liegt für das Jahresmittel bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Erstmals seit dem Jahr 2010 wurde am Stuttgarter Neckartor der EU-Grenzwerte für Stickstoffdioxid eingehalten. Hier gab es gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang der NO2-Konzentrationen um 28 Prozent von 53 auf 38 Mikrogramm, wie das Ministerium mitteilte. Dazu beigetragen habe hier vergangenes Jahr ein Verkehrsrückgang um 30 Prozent gegenüber 2015 – dem Jahr vor einem gerichtlichen Vergleich mit Anwohnern. In der Landeshauptstadt gebe es nur noch vereinzelte Grenzwertüberschreitungen in der Pragstraße und der Talstraße.
In Ludwigsburg in der Schlossstraße besteht die einzige weitere Grenzwertüberschreitung an Teilabschnitten mit 47 Mikrogramm.
Studierende der Hochschulen für öffentliche Verwaltung Kehl und Ludwigsburg berichten über ihr Praktikum im Rahmen des Praxisjahrs im Vertiefungsschwerpunkt Kommunalpolitik/ Führung im öffentlichen Sektor beim Staatsanzeiger.
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