Stuttgart. An der Universität Stuttgart entsteht das weltweit erste adaptive Hochhaus. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Experimentalbauwerk wird Teil der Internationalen Bauausstellung 2027 (IBA'27) in Stuttgart. Dies gab der Aufsichtsrat am Mittwoch bekannt.
Das im Bau befindliche, 36,5 Meter hohe Experimentalhochhaus auf dem Campus der Universität in Stuttgart-Vaihingen ist ein Novum, heißt es in einer Pressemitteilung: Als weltweit erstes Bauwerk kann es gezielt und in Echtzeit aktiv auf äußere Einwirkungen reagieren, beispielsweise Wind und Erdbeben. Eine künstliche Muskulatur - Aktorik genannt - wirkt kurzfristig auftretenden Lasten entgegen, die etwa durch Windböen entstehen. So wird verhindert, dass das Gebäude in Schwingung gerät.
Die Aktorik verhindert durch gezielte temporäre Verformungen des Tragwerks an einigen wenigen Stellen auch, dass kritische Bauteile durch länger wirkende Lasten - zum Beispiel Schnee - übermäßig beansprucht werden.
Ziel der Bauforscher ist es, radikal Gewicht und somit auch verbaute Ressourcen einzusparen. Das ist der Mitteilung zufolge eine der großen gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart. Die Forschenden der Universität Stuttgart sparen mit ihrem adaptiven Hochhaus demnach fast 50 Prozent der Masse ein, die ein vergleichbares Gebäude in herkömmlicher Bauweise hätte. Außerdem fallen 46 Prozent weniger Treibhausgasemissionen an.
Der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Sonderforschungsbereich 1244 beschäftigt sich mit der Frage, wie bei wachsenden Weltbevölkerung und schrumpfenden Ressourcen mehr Wohnraum mit weniger Material klimaneutral geschaffen werden kann.
Sprecher des Sonderforschungsbereichs ist Werner Sobek vom Institut für Leichtbau. Ihm zufolge ist „der Ultraleichtbau ist eine Schlüsseltechnologie für das Bauwesen des 21. Jahrhunderts.“ Die Gesamtbaukosten des Projekts betragen zwei Millionen Euro. Ein Teil davon kommt vom Land Baden-Württemberg; die Universität Stuttgart trägt rund 1,3 Millionen Euro.
Studierende der Hochschulen für öffentliche Verwaltung Kehl und Ludwigsburg berichten über ihr Praktikum im Rahmen des Praxisjahrs im Vertiefungsschwerpunkt Kommunalpolitik/ Führung im öffentlichen Sektor beim Staatsanzeiger.
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