Politischer Aschermittwoch steht im Zeichen der Großen Koalition

14.02.2018 
Von: sta
 
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Stuttgart. Vor dem Hintergrund der Neuauflage der Großen Koalition liefern sich die politischen Parteien an diesem Aschermittwoch auch in Baden-Württemberg eine Redeschlacht. Der holprige Weg zum Bündnis zwischen Union und SPD bietet allerlei Ansatzpunkte für Verbalattacken. Die CDU erwartet in Fellbach (Rems-Murr-Kreis) rund 1500 Besucher. Hauptredner sind der CDU-Landeschef und Innenminister Thomas Strobl (CDU) sowie der Finanzstaatssekretär Jens Spahn (CDU). Der 37-Jährige, der sich gerne als Kritiker von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) profiliert, gilt in der Debatte um eine Verjüngung des Kabinetts als heißer Kandidat.

Die SPD in Baden-Württemberg trifft sich traditionell in Ludwigsburg. Dort sollte eigentlich Martin Schulz als Parteivorsitzender auftreten. Er sagte jedoch kurzfristig ab - an seiner Stelle wird Generalsekretär Lars Klingbeil reden. Der scheidende SPD-Bundeschef Schulz hatte am Freitag nach massivem Druck aus den eigenen Reihen auf das Außenministerium in einer großen Koalition verzichtet.

Die Südwest-Grünen treffen sich wieder in der Biberacher Stadthalle. Hauptredner wird wie üblich Ministerpräsident Winfried Kretschmann sein; auch die Vizepräsidentin des Bundestages, Claudia Roth, und der Bundestagsabgeordnete Cem Özdemir werden erwartet. Die Grünen legten die Latte im Vorfeld bereits hoch: Die Redner seien für ihre klaren Worte bekannt, sie würden sich "unterhaltsam und scharfsinnig der aktuellen politischen Lage annehmen", hieß es.

Die FDP kommt in der Hoepfner-Burg in Karlsruhe zusammen. Als Gastredner tritt der hessische Landeschef Stefan Ruppert auf. Neben dem Landesvorsitzenden aus Baden-Württemberg, Michael Theurer, steht Landtagsfraktionschef Hans-Ulrich Rülke auf dem Podium. Die Parteimitglieder können besonders von Rülke scharfzüngige Angriffe gegen die grün-schwarze Landesregierung erwarten.

Kräftige Politkost zum Auftakt der Fastenzeit hat vor allem in Süddeutschland Tradition. Die Wurzeln reichen bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts. Damals trafen sich am ersten Tag der Fastenzeit Bauern und Kaufleute im niederbayerischen Vilshofen zum Viehmarkt. Dort wurde nicht nur um Tierpreise gefeilscht, sondern auch über königlich-bayerische Politik debattiert. 1919 rief der Bayerische Bauernbund dann erstmals zu einer Kundgebung auf - der politische Aschermittwoch war geboren. Bundesweit bekannt wurde das Spektakel durch den CSU-Politiker Franz Josef Strauß.

In Baden-Württemberg sind die Grünen seit 1996 mit ihren Spitzenleuten der Bundes- und der Landespartei in Biberach an der Riß vertreten. Die anderen Parteien im Südwesten zogen nach. Seit 2003 trifft sich die Südwest-CDU in Fellbach (Rems-Murr-Kreis). Die Idee einer regelmäßigen Unionsveranstaltung am selben Ort geht auf den damaligen Chef der CDU-Landtagsfraktion und späteren Ministerpräsidenten Günther Oettinger zurück. Die FDP kam ab 2001 zunächst in Bad Rappenau nahe Heilbronn zusammen, seit 2008 trifft sie sich in Karlsruhe.


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