BERLIN/STUTTGART. Zum zweiten Mal in Folge gehen die Leistungen deutscher Schüler beim Pisa-Test zurück. Deutschland kann sich zwar international im oberen Mittelfeld behaupten, aber der Abstand zur Weltspitze ist groß. Fast zwei Jahrzehnte nach dem großen "Pisa-Schock" und dem anschließenden Aufwärtstrend zeigt die Leistungskurve der deutschen Schüler wieder eindeutig nach unten. Im internationalen Pisa-Vergleichstest schnitten die Deutschen in allen drei Testbereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften schlechter ab als drei Jahre zuvor.
"Einer der Faktoren hinter dem Leistungsrückgang können die seit der Flüchtlingskrise gestiegenen Ansprüche an das Bildungssystem sein", hieß es von der OECD. Die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) äußerte sich ähnlich. Die Ergebnisse seien weniger auf die Qualität der Schulen als auf einen zunehmenden Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund zurückzuführen, sagte sie "SWR Aktuell".
Dass Deutschland weiterhin stabil über dem Durchschnitt der OECD-Staaten liege, betonte das Kultusministerium in einer Mitteilung. "Diese Entwicklung zeigt, dass wir erhebliche Verbesserungen beim Bildungserfolg von Kindern mit Zuwanderungshintergrund erreicht haben und dass es den Schulen gelingt, trotz der gestiegenen Heterogenität in den Klassen weiterhin gute Ergebnisse zu erzielen. Das ist erfreulich, wenngleich wir weiterhin Handlungsbedarf haben“, so Eisenmann . Es komme mehr denn je auf eine konsequente Sprachförderung von Anfang an.
„Gute Deutschkenntnisse sind entscheidend dafür, dass Kinder mit Zuwanderungshintergrund erfolgreich sind, auch in Mathematik oder in den naturwissenschaftlichen Fächern. Aus diesem Grund investieren wir mit dem Pakt für gute Bildung und Betreuung massiv in die Qualität der frühkindlichen Bildung – für mehr Fachkräfte und eine intensivere Förderung für alle Kinder“, erläutert Eisenmann. Diese Maßnahmen sollen die Startchancen von allen Kindern verbessern.
An den Grundschulen setzen sich diese Bemühungen laut dem Ministerium fort; dort steht die Förderung der Schlüsselqualifikationen Lesen, Schreiben, Rechnen im Mittelpunkt. Die Grundschulen haben vier zusätzliche Schulstunden für Deutsch und Mathematik sowie vier Poolstunden erhalten, die ebenfalls vorrangig für die Förderung in Deutsch und Mathematik eingesetzt werden.
Studierende der Hochschulen für öffentliche Verwaltung Kehl und Ludwigsburg berichten über ihr Praktikum im Rahmen des Praxisjahrs im Vertiefungsschwerpunkt Kommunalpolitik/ Führung im öffentlichen Sektor beim Staatsanzeiger.
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