Stuttgart. Landtagspräsident Guido Wolf (CDU) kann sich vorstellen, die NS-Vergangenheit früherer Parlamentarier von Historikern aufarbeiten zu lassen. „Ich befürworte, dass der Landtag eine solche Studie in Auftrag gibt“, sagte Wolf laut einem Zeitungsbericht. Vorgespräche mit Wissenschaftlern habe er geführt.
In Hessen war das Ergebnis einer solchen Studie veröffentlicht worden, wonach jeder dritte Landtagsabgeordnete Mitte der 1960er Jahre ein ehemaliger Nationalsozialist gewesen war. Die stellvertretende Parlamentspräsidentin Brigitte Lösch (Grüne) sagte, sie könne sich vorstellen, dem hessischen Beispiel zu folgen. Zurückhaltender äußerte sich Wolfgang Drexler (SPD): „Wenn man die NS-Vergangenheit der Abgeordneten in der Nachkriegszeit aufarbeitet, sollte man das seriös machen, das wird teuer.“
FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke warnte vor einer Hexenjagd. Prinzipiell könne er sich das vorstellen. Es müsse aber differenziert werden „zwischen Mitläufern und Abgeordneten, die konkret Schuld auf sich geladen haben und Teil des Repressionsapparates der Nazis waren.“
Studierende der Hochschulen für öffentliche Verwaltung Kehl und Ludwigsburg berichten über ihr Praktikum im Rahmen des Praxisjahrs im Vertiefungsschwerpunkt Kommunalpolitik/ Führung im öffentlichen Sektor beim Staatsanzeiger.
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