Metropolregion Rhein-Neckar startet E-Vergabe

06.11.2014 
Redaktion
 
Interview Fabian Ewert, Metropolregion Rhein-Neckar
Foto: dpa

Mannheim. Im zweiten Teil des Interview mit Fabian Ewert von der Metropolregion Rhein-Neckar spricht der Projektleiter über die Vorteile der einheitlichen elektronischen Vergabe. Der entsprechende Rahmenvertrag der Region mit dem Staatsanzeiger tritt am 12. November in Kraft.

Staatsanzeiger: Für die Metropolregion Rhein-Neckar ist die E-Vergabe ja nicht neu. Wie sind Ihre bisherigen Erfahrungen?

Fabian Ewert: Unsere bisherigen Erfahrungen zeigen, dass es insbesondere für kleinere Verwaltungen sehr komplex ist, ein komplettes Vergabemanagementsystem einzuführen. Denn dort findet der Kontakt mit solchen Systemen meist nur sehr sporadisch statt. Wir haben deshalb bei der Folgeausschreibung darauf geachtet, dass es für die Verwaltungen unterschiedliche Stufen des Einstiegs gibt. Das ist eine wesentliche Veränderung gegenüber dem bisherigen Verfahren.

Die Metropolregion Rhein-Neckar ist länderübergreifend tätig. Was ergibt sich daraus an Chancen und Problemen?

Für die Unternehmen sind die unterschiedlichen Strukturen, Verfahrensabläufe, Bedingungen und Veröffentlichungsorgane eine große Herausforderung, obwohl das Vergaberecht selbstverständlich immer einheitlich ist. Durch die Vereinheitlichung auf einer gemeinsamen, länderübergreifenden Plattform spielen die Verwaltungsgrenzen aus Sicht der Wirtschaft keine Rolle mehr. Das wiederum eröffnet große Chancen.

Was würden Sie interessierten Verwaltungen raten, die sich auf E-Vergabe umstellen wollen?

Grundsätzlich würde ich jedem empfehlen, langfristig ein vollständiges Vergabemanagementsystem einzuführen. Zunächst gilt es aber zu klären, in welchem Umfang man startet und wie man den Umstieg organisiert, denn in vielen Verwaltungen geht die E-Vergabe mit einer Umstrukturierung einher. Die ersten Schritte sind die elektronische Bekanntgabe und die elektronische Bereitstellung der Unterlagen. Später sollte dann der gesamte Vergabeprozess elektronisch abgebildet werden.

Sie betreiben seit einigen Jahren das Portal auftragsboerse.de. Wie ist die Akzeptanz bei den Bieterfirmen?

Das Portal wird stark genutzt. Wir haben mehrere Tausend registrierte Firmen aus der Region und einen Zuwachs von durchschnittlich 50 Firmen im Monat, die sich neu anmelden. Nahezu alle nutzen den Service, sich über den Newsletter über aktuelle Ausschreibungen zu informieren.

Welche Rolle spielt das Thema E-Government generell in der Metropolregion Rhein-Neckar?

Das spielt definitiv eine große Rolle. Gemeinsam mit dem Bund, den Ländern und den Kommunen haben wir vor vier Jahren das Modellvorhaben „Kooperatives E-Government in föderalen Strukturen“ auf den Weg gebracht. Dabei wollen wir gemeinsam aufzeigen, wie Vernetzung und der sinnvolle Einsatz von IT dazu beitragen können, Verwaltungsvorgänge kundenfreundlicher, schneller und kostengünstiger zu gestalten. Das betrifft zum Beispiel den vereinfachten Zugang zu den Behörden, wo wir mit einer länderübergreifenden 115-Lösung oder dem Portal verwaltungsdurchklick.de bereits gut vorangekommen sind. Aber es bleibt weiterhin viel zu tun.

 


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