Stuttgart. Der Tübinger Politologe Hans-Georg Wehling freut sich, dass SPD und Grüne sich in ihren Wahlprogrammen erneut für eine die Direktwahl der Landräte ausgesprochen haben. Das sagte er dem Staatsanzeiger. Das Ziel stand bereits im grün-roten Koalitionsvertrag von 2011, wurde jedoch nicht umgesetzt. Auch die FDP ist für eine Direktwahl der Landräte; die CDU lehnt sie ab.
Wehling, der die Situation in Bayern – dort gibt es die Direktwahl – und Baden-Württemberg verglichen hat, erhofft sich mehr Vielfalt. Landräte im Südwesten seien traditionell Juristen, männlich und in der CDU. Dagegen seien in Bayern in der Vergangenheit Kandidaten zahlreicher Berufe und Parteien zum Landrat oder zur Landrätin gewählt worden.
Kein Gegenargument wäre für Wehling eine geringe Wahlbeteiligung, obwohl die Direktwahl mit diesem Argument in Schleswig-Holstein wieder abgeschafft wurde. Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg sind die einzigen Länder, in denen die Wahl grundsätzlich dem Kreistag obliegt. In Brandenburg ist der Kreistag nur dann zuständig, wenn bei der Direktwahl ein Zustimmungsquorum von 15 Prozent der Wahlberechtigten verfehlt wird.
Studierende der Hochschulen für öffentliche Verwaltung Kehl und Ludwigsburg berichten über ihr Praktikum im Rahmen des Praxisjahrs im Vertiefungsschwerpunkt Kommunalpolitik/ Führung im öffentlichen Sektor beim Staatsanzeiger.
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