Berlin. Die Bundesärztekammer (BÄK) hat eine engere Zusammenarbeit zwischen Kassen- und Klinikärzten gefordert, um Übergriffe in überlasteten Notaufnahmen einzudämmen. BÄK-Präsident Frank Ulrich Montgomery sagte der Deutschen Presse-Agentur, um Notfallambulanzen zu entlasten, sollten an den Krankenhäusern sogenannte Portalpraxen als erste Anlaufstelle eingerichtet werden. Dort könne schnell entschieden werden, ob der Patient ambulant von einem niedergelassenen Arzt behandelt werden könne oder wegen einer schwierigeren Diagnose und Therapie stationär aufgenommen werde.
Nach der Anfang des Jahres in Kraft getretenen Krankenhausstrukturreform sollen die Kassenärztlichen Vereinigungen solche Portalpraxen in oder an Krankenhäusern einrichten. In großen Notfallambulanzen sollte nach den Worten Montgomerys Sicherheitspersonal beschäftigt werden, um mehr Sicherheit für Pflegepersonal und Ärzte zu gewährleisten. Als Ursachen für zunehmende Pöbeleien und Übergriffe in Notfallambulanzen nannte Montgomery unter anderem deren „absolute Überlastung“. Denn viele Patienten gingen heute direkt in die Notfallambulanz, um dort schneller umfassende Hilfe zu bekommen. Tatsächlich müssten sie dort aber häufig lange warten - „teilweise sechs bis sieben Stunden sitzen sie dort, bevor sie behandelt werden“. Dies führe dann häufig dazu, dass die Patienten ungeduldig würden, „vor allem wenn sie sehen, dass andere Patienten aus medizinischen Gründen ihnen vorgezogen werden.“
Zudem habe offenbar die Anspruchshaltung bei manchen Patienten zugenommen, auch bei weniger dringlichen Problemen sofortige Leistung zu erhalten. Aber: „Schuldzuweisungen helfen überhaupt nichts. Wir brauchen Kooperationen und müssen dringend Sicherheitslinien einziehen.“
Studierende der Hochschulen für öffentliche Verwaltung Kehl und Ludwigsburg berichten über ihr Praktikum im Rahmen des Praxisjahrs im Vertiefungsschwerpunkt Kommunalpolitik/ Führung im öffentlichen Sektor beim Staatsanzeiger.
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