Land zahlt Angestellten acht Prozent mehr Geld

04.03.2019 
Von: Felix Liegat
 
Redaktion
 
Foto:dpa

Stuttgart/Potsdam. Die Länder haben sich am Wochenende in Potsdam mit Verdi und dem Beamtenbund auf eine Erhöhung der Angestelltengehälter im öffentlichen Dienst um acht Prozent geeinigt.

Rückwirkend zum 1. Januar werden die Bezüge um ein Gesamtvolumen von 3,2 Prozent pro Monat erhöht (davon 3,01 Prozent als lineare Anhebung und mindestens um 100 Euro). Zum 1. Januar 2020 sind es weitere 3,2 Prozent (3,12 Prozent linear und mindestens 90 Euro). Zum 1. Januar 2021 erfolgt eine dritte Erhöhung um 1,4 Prozent (1,29 Prozent linear und mindestens 50 Euro).

Daraus ergibt sich eine prozentuale Anhebung um insgesamt 8 Prozent oder mindestens 240 Euro über die nächsten 33 Monate. Die Einstiegsgehälter steigen im selben Zeitraum sogar um 11 Prozent. Pflegekräfte erhalten weitere 120 Euro pro Monat. Außerdem wird ihnen für Samstagsarbeit ein höherer Zuschlag von nun 20 Prozent garantiert. der Tarifabschluss beinhaltet auch eine Aufbesserung der Einstiegsgehälter von Auszubildenden. Sie erhalten jeweils zum 1. Januar 2019 und 2020 50 Euro mehr.

Bsirske spricht von „spektakulärer Attraktivitätsverbesserung“

Der Verdi-Bundesvorsitzende Frank Bsirske sagte, es sei „das beste Ergebnis seit vielen Jahren und ein guter Tag für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes“. Er bezeichnete das Ergebnis als „spektakuläre Attraktivitätsverbesserung“, besonders im Bereich der Pflege.

Der Vorsitzende des Deutschen Beamtenbundes Ulrich Silberbach zeigte sich mit dem Ergebnis zwar insgesamt zufrieden, äußerte jedoch auch seinen Unmut über Zugeständnisse bei der Vertragslaufzeit und bedauerte, dass die Gehälter der Ingenieure trotz des Fachkräftemangels nicht zusätzlich angehoben wurden. „Darauf werden wir in der nächsten Einkommensrunde zurückkommen“, sagte er im Anschluss an den Abschluss.

Sitzmann lobt Anschluss an die allgemeine Einkommensentwicklung

In Baden-Württemberg profitieren rund 74 000 Beschäftigte von dem Tarifabschluss, die Ausgaben für Angestellte steigen um 684 Millionen Euro in den Jahren 2019 bis 2021. Finanzministerin Edith Sitzmann (Grüne) zeigte sich mit dem Tarifergebnis zufrieden: „Unsere Beschäftigten halten damit Anschluss an die allgemeine Einkommensentwicklung. Das haben sie auch verdient, denn sie leisten jeden Tag gute Arbeit.“ Die Gewerkschaften fordern eine Übertragung des Ergebnisses auf die 185 000 Beamten sowie die 130 000 Pensionäre im Südwesten. Erst dann sei für sie die Einkommensrunde 2019 abgeschlossen, so der Deutsche Beamtenbund. Der Deutsche Gewerkschaftsbund fordert außerdem eine Senkung der Wochenarbeitszeit.


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