Stuttgart 21 auf Parteitag im Hintergrund stets präsent

16.11.2010 
Redaktion
 
Grüne sind für viele in der CDU zur Zeit der Hauptgegner

Karlsruhe. Das Thema Stuttgart 21 dominierte nicht den Parteitag - kam aber doch des Öfteren zur Sprache. Mehr noch als die Umfragewerte der Grünen war sicherlich ihre Gegnerschaft zum Tiefbahnhof Grund für Mappus, in seinem Grußwort sie und nicht die SPD zum Hauptgegner mit Blick auf die anstehende Landtagswahl zu erklären.

Auch Angela Merkel gab erneut Rückendeckung für das Großprojekt in der Landeshauptstadt Baden-Württembergs, durch das bis zu 17 000 neue Arbeitsplätze entstünden. Sie sprach davon, das Projekt liege im deutschem Interesse: „Wir müssen mehr und nicht weniger für eine moderne Infrastruktur tun.“ Es könne nicht sein, das Juchtenkäfer und Kammmolche bewirkten, dass über Jahrzehnte geplante und demokratisch legitimierte Großprojekte plötzlich wieder in Frage gestellt würden.

Viele Bewerber für Vorstandsposten bringen die Rede auf Stuttgart 21

Zudem versuchten mehrere Bewerber um einen  Posten im Vorstand der Partei, auch mit Hinweis auf Stuttgart 21 zu punkten und für sich zu werben.

Nicht allein für Kandidaten aus Baden-Württemberg wie Tanja Gönner und Thomas Strobel stellten die Bahnhofspläne in den Mittelpunkt ihrer kurzen Bewerbungsreden.

Der ostdeutsche Bundestagsabgeordnete Arnold Vaatz, früher auch einmal Umweltminister von Sachsen, führte sich dem Parteitagsplenum als „Mann der Infrastruktur“ ein, der zu kämpfen beabsichtige. Planfeststellungsverfahren dauerten in Deutschland ein halbes Menschenleben - und dann würde oft noch der Naturschutz gegen ein Projekt ins Feld geführt. Das gehe nicht an und sei im Übrigen eines Beleidigung richtig verstandenen Naturschutzes. Stuttgart 21 – das habe es bereits in kleiner Ausführung vor Jahren in Dresden gegeben, sagte Vaatz in Anspielung auf die Waldschlösschenbrücke über die Elbe – und machte seinen Parteifreunden im Südwesten Mut. Nächsten Monat werde die Brücke eingeweiht, für die die CDU sich stets eingesetzt habe. „Ein Sieg der Beharrlichkeit“, so Vaatz – und das Eintreten dafür habe der CDU bei Wahlen in Dresden nicht geschadet.

Und einer der jüngsten Kandidaten für den Bundesvorstand, der von der Jungen Union unterstützte 35-jährige Hendrik Wüst, Landtagsabgeordneter und wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU in Nordrhein-Westfalen, warb gar damit für sich, er wolle helfen, „die grüne Lebenslüge zu entlarven“.

Bloß wenige treten für Möglichkeit der Zusammenarbeit mit den Grünen ein

Stimmen, die behutsam für ein Offenhalten der Bündnismöglichkeit mit den Grünen warben, waren deutlich in der Minderheit. Zu Ihnen zählte neben einem Delegierten aus Niedersachsen, der auf eine lokal bereits seit 12 Jahren bestehende schwarzgrüne Koalition in der dortigen Kommunalpolitik verwiese Oswald Metzger, einst selbst ein prominenter Grüner im Bundestag. Bei allem, was gegen die Grünen derzeit einzuwenden sei, dürfe die CDU aus die strategische Option einer Zusammenarbeit nicht dauerhaft ausschließen.


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