Stuttgart. Spätestens seit dem Amoklauf von Winnenden ist der Ruf nach mehr Schulsozialarbeitern stetig lauter geworden. Mittlerweile gibt es laut Angaben des Städtetags Baden-Württemberg 775 Vollzeitstellen für Schulsozialarbeiter. 605 an allgemeinbildenden und 94 an beruflichen Schulen. 76 arbeiten im Projekt Jugendberufshelfer. „Für sie zahlt das Land anteilig 760 000 Euro“, sagt Manfred Stehle, Sprecher des Städtetags. Alle weiteren Kosten tragen die Kommunen. 40 Millionen Euro sind dies laut Stehle pro Jahr: „Das ist ein eklatantes Missverhältnis.“
Das sieht auch die Opposition im Landtag so und hat entsprechende Anträge gestellt, über die am Mittwoch debattiert werden soll. Für die Landesregierung ist die Schulsozialarbeit eine originäre Aufgabe der Jugendämter und kommunalen Gremien, da sie eine Maßnahme der Jugendhilfe sei. Ein Bildungsbegriff, der völlig veraltet sei, heißt es im Antrag der Grünen. „Schulsozialarbeit trägt zur Verbesserung des Schulklimas bei. Für die SPD gehört sie zum Auftrag der Schule und muss deshalb auch als Landesaufgabe begriffen werden“, schreibt die SPD. Die Partei fordert die Empfehlung der Enquetekommission „Jugend – Arbeit – Zukunft“ umzusetzen, wonach die Kosten für die Schulsozialarbeit von drei Trägern gemeinsam übernommen werden sollen: von den Jugendhilfeträgern, den Schulträgern und dem Land.
Von 1999 bis 2005 leistete die Landesregierung – auch auf Empfehlung der Enquetekommission – eine Anschubfinanzierung, um die Jugendsozialarbeit insbesondere an Hauptschulen in sozialen Brennpunkten einzuführen.
Studierende der Hochschulen für öffentliche Verwaltung Kehl und Ludwigsburg berichten über ihr Praktikum im Rahmen des Praxisjahrs im Vertiefungsschwerpunkt Kommunalpolitik/ Führung im öffentlichen Sektor beim Staatsanzeiger.
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