Foto: Marijan Murat/dpa
STUTTGART. Im vergangenen Jahr konnten Rückgänge im Bereich der Banden- und Wirtschaftskriminalität festgestellt werden, teilte das Innenministerium mit. Jedoch hätten etliche Kriminelle ihre Maschen in der Corona-Krise angepasst, warnt Innenminister Thomas Strobl (CDU).
„Organisierte Kriminalität und Wirtschaftskriminalität verursachen jedes Jahr finanzielle Schäden in Millionenhöhe. Ganz besonders perfide ist, wenn Kriminelle sich in Corona-Zeiten auf Kosten Einzelner oder der Gesellschaft bereichern wollen“, sagte der Minister. Hier seien insbesondere Fake-Shops, betrügerische Webseiten und Produktfälschungen, beispielsweise bei Hygieneartikeln, festzustellen. Wie ein Sprecher erläuterte, werden im Internet zum Teil Produkte zum Kauf angeboten, die nicht geliefert werden oder die erhebliche Mängel aufweisen.
Es sei nicht hinzunehmen, dass Kriminelle arglos Bürger um ihr Geld bringen und hierbei sogar das Vertrauen meist älterer Menschen in die Polizei ausnutzen, um so an deren Vermögen zu gelangen. „Die Organisierte Kriminalität ist eine Herausforderung für den Rechtsstaat – Tätergruppierungen agieren nicht nur ausschließlich in Deutschland, sondern international. Daher ist es gerade in diesem Bereich so wichtig, eng mit den Sicherheitsbehörden anderer Länder zusammenzuarbeiten", so Strobl.
„Weil unsere Ermittler akribisch-gründlich und kenntnisreich arbeiten, können wir für das vergangene Jahr Rückgänge im Bereich der Bandenkriminalität vermelden“, so Innenminister Thomas Strobl weiter. So registrierte die Polizei Baden-Württemberg für das Jahr 2019 177 Bandenverfahren, 22 Verfahren weniger als im Vorjahr (199). Schwerpunkte waren hierbei die Rauschgift- und die Eigentumskriminalität mit 64 Verfahren sowie die Kriminalität im Zusammenhang mit dem Wirtschaftsleben mit 34 Ermittlungsverfahren.
Im Jahr 2019 richteten sich in Baden-Württemberg 36 Ermittlungsverfahren gegen Angehörige der organisierten Kriminalität. Damit liegen die Fallzahlen auf dem Niveau des Vorjahres (37). Schwerpunkte stellen die Rauschgiftkriminalität mit 16 Verfahren, die Kriminalität im Zusammenhang mit dem Wirtschaftsleben mit acht Verfahren und die Eigentumskriminalität mit fünf Verfahren dar. Drei Verfahren richteten sich gegen kriminelle Vereinigungen, zwei gegen Schleuserbanden und jeweils ein Verfahren betraf die Gewalt- sowie die Cyberkriminalität, so das Innenministerium.
Auch im Bereich der Wirtschaftskriminalität verringerte sich die Gesamtzahl der polizeilich registrierten Straftaten gegenüber dem Vorjahr um rund 16 Prozent auf 8.655 Fälle. Die aus diesen Delikten resultierende Schadenssumme stieg jedoch um rund 36 Prozent auf rund 536 Millionen Euro an. Wirtschaftskriminalität mache damit nahezu die Hälfte des Gesamtschadens aus, teilte das Innenministerium mit.
Studierende der Hochschulen für öffentliche Verwaltung Kehl und Ludwigsburg berichten über ihr Praktikum im Rahmen des Praxisjahrs im Vertiefungsschwerpunkt Kommunalpolitik/ Führung im öffentlichen Sektor beim Staatsanzeiger.
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