Viele Ausbildungsstellen sind noch unbesetzt

29.08.2013 
Redaktion
 

Stuttgart. Die Jugendarbeitslosigkeit in Baden-Württemberg liegt im August bei vier Prozent und ist damit saisonbedingt von angestiegen. Im Juli waren es noch 3,2 Prozent, im Juli sogar bloß 2,6 Prozent. Bundesweit ist es jedoch immer noch der niedrigste Wert.

„Dieser jährlich wiederkehrende Sprung ist auf das Ende der schulischen und beruflichen Ausbildungsgänge zurückzuführen“, sagt Arbeitsministerin Katrin Altpeter (SPD). „Wenn die Betriebe junge Leute überall nach ihrer Ausbildung direkt übernehmen würden, dann fiele der Anstieg deutlich geringer aus.“ Gleichwohl blicke sie zuversichtlich nach vorn, denn aufgrund der guten Lage am  Arbeits- und Ausbildungsmarkt in Baden-Württemberg werde sich der Anstieg rasch wieder relativieren. 

Gesamte Potenzial an Auszubildenden nutzen

Die Agentur für Arbeit meldet mehr Ausbildungsstellen als Bewerber. Auch nach Angaben der Industrie- und Handelskammer in Baden-Württemberg werden viele Lehrstellen in Industrie, Handel und Dienstleistungsbranche unbesetzt bleiben. Deshalb müsste mehr getan werden, um das gesamte Potenzial an Auszubildenden nutzbar zu machen, wie zum Beispiel das von Studienabbrechern, Bewerbern mit mangelnder Ausbildungsreife, Migranten und Jugendlichen im Ausland.

Der Verband deutscher Privatschulverbände weist darauf hin, dass trotz unbesetzter Ausbildungsplätze gerade Jugendliche mit schlechtem oder fehlendem Schulabschluss es dennoch schwer hätten, einen betrieblichen Ausbildungsplatz zu finden. Für sie seien besondere Ausbildungsangebote notwendig, die auf individuelle Förderbedarfe eingehen.

Assisierte Ausbildung

In Baden-Württemberg geschieht dies beispielsweise im Projekt Carpo mit der assistierten Ausbildung, wie sie etwa Diakonie und Paritätischer anbieten. Mit diesem Modell soll Menschen bis 25 Jahren zu einer Berufsausbildung verholfen werden, die bisher keine Lehrstelle gefunden haben. Bei der assistieren Ausbildung steht ein Betreuer dem Auszubildenden sowie dem Betrieb zur Seite. Carpo schließt mit den Unternehmen eine individuelle Vereinbarung ab und sucht passgenau Bewerber für die Firmen, managt die Ausbildung, unterstützt bei allen Fragen, moderiert bei Konflikten und hilft bei Förderanträgen.

Dass sich das für die Unternehmen lohnen kann, zeigt eine aktuelle Studie der Vodafone-Stiftung. Danach zahlt sich gerade die Ausbildung von Jugendlichen mit Hauptschulabschluss für die Unternehmen häufig durch hohe Loyalität und lange Betriebszugehörigkeit besonders aus. In Hauptschülern stecke häufig viel mehr Potenzial, als ihr Abschluss vermuten lasse, heißt es vonseiten der Stiftung.


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