Studie: Typische Social-Media-Nutzer sind jung, weiblich und extravertiert

08.06.2020 
Redaktion
 
Foto: dpa/NurPhoto

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Ulm. Forscher der Universität Ulm haben untersucht, wie die Nutzung von Facebook, WhatsApp und Instagram mit soziodemographischen Merkmalen und Persönlichkeitsmerkmalen zusammenhängt.

Ergebnis der Studie, die Christian Montag leitete: Personen, die auf mindestens einer dieser Soziale-Medien-Plattformen aktiv waren, waren im allgemein jünger, häufiger weiblich und etwas extravertierter als Nicht-Nutzer.

Eine Besonderheit der neuen Studie war, dass die Forscher das Zusammenspiel der Facebook-eigenen Plattformen untersuchten. „Dies entspricht eher der Lebenswirklichkeit der Userinnen und User“, erklärte der Erstautor Davide Marengo von der Universität Turin. Als die Studie entstand war er als Gastwissenschaftler in Ulm tätig. „Bislang gab es noch keine Studie, die dieses Zusammenspiel berücksichtigt.“ Derzeit und nutzen 2,7 Milliarden Menschen weltweit mindestens eine der Plattformen Facebook, WhatsApp und Instagram, die allesamt zum Facebook-Konzern gehören.

Alter war wichtigster Faktor bei Unterschieden im Nutzerverhalten

Basis der Untersuchung waren die online Fragebögen von rund 3000 Teilnehmern, die ein Smartphone besitzen. Das durchschnittliche Alter der Teilnehmenden betrug 35,53 Jahre. Der Großteil der Befragten war zwischen 22 und 49 Jahren alt. Weitaus am häufigsten nutzen die Teilnehmer den Messenger-Dienst WhatsApp (92 Prozent). Dahinter folgten Facebook mit 57,7 und Instagram mit 46,3 Prozent. Schon aus diesen Zahlen ergibt sich, dass sehr viele alle drei Facebook-eigenen Plattformen gleichzeitig nutzen.

Alter stellte sich in der Studie als wichtigste soziodemographische Variable heraus. Es war der wichtigste Faktor für die Präferenz bei den sozialen Medien. Nicht-Nutzer sowie ausschließliche WhatsApp Nutzer gehören im Schnitt mit 42 bis 43 Jahren zur ältesten Gruppe. Die jüngsten hingegen waren diejenigen, die sowohl WhatsApp als auch Instagram verwendeten. Ihr Durchschnittsalter betrug 26 Jahre.

Beitrag zum Verständnis der Anfälligkeit für Fake-News und Filterblasen

Ein weiteres Ergebnis: Frauen sind in sozialen Medien stärker vertreten als Männer. Außerdem scheidet die Persönlichkeitseigenschaft Extraversion besonders klar Nutzer und Nicht-Nutzer sozialer Medien voneinander. Schließlich war festzustellen, dass die emotionale Labilität von Personen, die alle Plattformen oder WhatsApp und Instagram nutzen, deutlich größer war als bei Personen, die gar keine Plattform oder nur WhatsApp verwenden.

Nach Meinung von Studienleiter Christian Montag könnten die Ergebnisse der Studie dabei helfen „zu verstehen, welche Bevölkerungsgruppen möglicherweise besonders anfällig für die Effekte von Fake – News oder Filterblasen zu sein scheinen, die vor allen Dingen durch Social Media befeuert werden“. Nun wollen die Forscher in einer weiteren Studie herausfinden, ob Funktionen wie ein „Gelesen-„Vermerk Einfluss auf das Wohlbefinden der Nutzer haben.


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