Rund 1000 minderjährige Flüchtlinge nacherfasst

19.01.2018 
Redaktion
 
Foto: LKA Baden-Württemberg

Foto: LKA Baden-Württemberg

Stuttgart. Baden-Württemberg hat die Daten von 1000 unbegleiteten minderjährigen Ausländern (UMA) nacherfasst. Koordiniert vom Landeskriminalamt (LKA) fanden dazu von Frühjahr bis Herbst 2017 Termine bei den Polizeipräsidien statt. Das Ergebnis: Etwa 50 Personen haben falsche Angaben zu ihrem Alter gemacht, die von den Jugendämtern akzeptiert wurden.

Auf Anstoß des Innen- und Sozialministeriums hatten die Jugendämter die bei ihnen registrierten UMAs dem LKA gemeldet. Im Mai waren es knapp 8000. Das LKA überprüfte daraufhin, welche UMAs erkennungsdienstliche nacherfasst werden müssen. Anfang Juni waren 5249 erkennungsdienstlich registriert.

Die, die noch nicht erfasst waren, wurden eingeladen, um Daten prüfen, ergänzen oder berichtigen zu können. Aber auch, um mögliche Straftaten ahnden zu können.

Das Ergebnis stellte Innenminister Thomas Strobl (CDU) in dieser Woche vor. Demnach waren 2200 UMAs zur Nacherfassung geladen. Am Ende wurden 1000 Personen nacherfasst. Denn von den ursprünglich 2200 lösten sich 800 quasi in Luft auf, da sie bereits im System erfasst waren - unter anderem Namen. Meist handelte es sich dabei um fehlerhafte Schreibweisen. 

550 der nachgeprüften UMAs waren bereits im europäischen Zentralregister EURODAC registriert. 400 der jungen Flüchtlinge erschienen nicht zum Termin. Das Innenministerium geht davon aus, dass rund 100 einfach nicht kamen, im Rest der Fälle hinter den Namen gar keine reale Person steht. Einige Fälle habe das Bundesministerium für Flüchtlinge und Migration nachregistriert. 

Zur Problemgruppe gehören laut Ministerium demnach 50 Personen. Die hätten offenkundig falsche Angaben zu ihrem Alter gemacht, was die Jugendämter so akzeptiert hätten. Bei dieser Personengruppe werden nun weitere Maßnahmen ergriffen. In den meisten Fällen eine medizinische Alterstfeststellung, bei manchen aber auf strafrechtliche Ermittlungen.

Innenminister Strobl wertete die Zwischenbilanz als Erfolg. Man nehme mit der Aktion bundesweit eine Vorreiterrolle ein. Deshalb soll es im Frühjahr erneut eine Nacherfassung geben.


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