Planer blicken mit Sorge in die Zukunft

04.05.2020 
Redaktion
 
Planer warnen davor, dass die Bauaufträge wegbrechen. Foto: leja

Planer warnen davor, dass die Bauaufträge wegbrechen. Foto: leja

STUTTGART. Aktuell verzeichnet bereits mehr als drei Viertel der Ingenieur- und Architekturbüros (75%) negative Auswirkungen durch die Einschränkungen der Corona-Maßnahmen. Das ergab eine Umfrage der beiden Kammern. Ab dem 2. Halbjahr rechnen die mehr als 9000 befragten Planer mit einer weiteren deutlichen Verschlechterung der Lage und mit finanziellen Einbußen.

„Noch schaffen es glücklicherweise viele Ingenieurbüros die Folgen der Corona-Krise abzufangen. Allerdings ist jetzt schon abzusehen, dass die Probleme im Planungswesen, beispielsweise durch nachgelagerte Rechnungslegung, erst verzögert auftreten. Deshalb ist es wichtig, heute schon die Auswirkungen in der Zukunft im Blick zu haben. Denn Planungskapazitäten, die jetzt wegbrechen, haben Auswirkungen auf wichtige und dringend benötigte Infrastruktur- und Hochbauprojekte von morgen“, warnt Hans-Ullrich Kammeyer, Präsident der Bundesingenieurkammer.

Liquiditätsprobleme und Unterauslastung

Während sich kleine Büros tendenziell häufiger mit akuten Liquiditätsproblemen konfrontiert sehen, geben mittelgroße und größere Büros häufiger an, nicht mehr ausgelastet zu sein. Die meistgenannten Folgen der Coronavirus-Krise sind abgesagte oder zurückgestellte Aufträge (46 %), Verzögerungen im Genehmigungsprozess durch eine unterbesetzte öffentliche Verwaltung (33 %) sowie Verzögerungen auf der Baustelle durch längere Lieferzeiten (25 %), Personalengpässe der ausführenden Unternehmen (25 %) oder die Umsetzung von Hygienevorschriften auf der Baustelle (20 %).

Die Wertschöpfungskette Bau ist den Kammern zufolge mit 2,5 Millionen Erwerbstätigen ähnlich groß wie die Pflegebranche und größer als die Autoindustrie und die zentrale Branche, um Investitionsprojekte umzusetzen. Aus Sicht der beiden Kammern müssten die Hilfspakete für die planenden Berufe angepasst werden. Zudem sei eine Verlängerung von Förderungen, Zuschussprogrammen und Entlastungen bei den Steuervorauszahlungen über die kommenden Monate hinaus nötig.

Unterstützung für kommunale Bauverwaltungen 

Auch sei es nötig, die kommunalen Bauverwaltungen zu unterstützen, um deren Funktionsfähigkeit zu sichern, damit vor allem Genehmigungsverfahren weiterbearbeitet werden können. Die Kammern fordern zudem eine vorübergehende Vereinfachung von Vergabeverfahren sowie die Umsetzung geeigneter digitaler Abstimmungsformate für Wettbewerbs- und Partizipationsverfahren.

Detaillierte Ergebnisse der Ingenieure finden Sie auf der Seite der Bundesingenieurkammer.


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