Landesregierung will Ehrenamt im Katastrophenschutz fördern

31.01.2013 
Redaktion
 

Stuttgart. Die Landesregierung will die ehrenamtliche Tätigkeit im  Katastrophenschutz mehr anerkennen und fördern. In der Debatte des Landtags über die „Situation der ehrenamtlichen Helfer im Katastrophenschutz“ haben Sprecher aller Fraktionen die Bedeutung dieser Gruppe hervor.

Innenminister Reinhold Gall (SPD) stellte fest, dass der Katastrophenschutz des Landes im Wesentlichen von ehrenamtlich tätigen Menschen getragen wird. „Ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer, die sich in den Dienst der Gemeinschaft stellen, wäre ein schlagfertiger Katastrophenschutz nicht denkbar“, erklärte Gall auf den SPD-Antrag. Das Land wisse, was es diesen Menschen zu verdanken hat.

Arbeit der Ehrenamtlichen gewürdigt

Auch Thomas Funk (SPD) würdigte die Arbeit der Ehrenamtlichen. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass Gefahr drohe. Der Anteil der Jüngeren sinke, die längerfristigen Bindungen an die Organisationen nehmen ab, die zeitliche Verfügbarkeit gehe zurück, der Wegfall der Wehrpflicht mache sich stark bemerkbar und der demografische Wandel schlage sich nieder, stellte Funk fest.

Für den SPD-Abgeordneten ist es deshalb unumgänglich, dass die technische Ausstattung der Hilfsorganisationen auf dem neuesten Stand sein muss, die Aus- und Fortbildung der Helfer wichtig sei und diesen mehr Anerkennung und Wertschöpfung entgegen gebracht werden müsse. Funk sprach sich deshalb für die Ehrenamtskarte aus, wie sie Bayern schon eingeführt hat und die den Begünstigten Vorteile bei Einkäufen und beim Besuch von Veranstaltungen bringt. Einzelne Kommunen im Südwesten haben eine solche Karte bereits eingeführt. Auch ein „Engangementnachweis“ sowie eine Arbeitgeberplakette sind im Gespräch. Minister Gall wies darauf hin, dass es bei den Feuerwehren bereits solche Ehrenzeichen für langjährige Dienstleistung gibt.

Vor allem jüngere fehlen bei Hilfsorganisationen

Dieter Hillebrand (CDU) sprach sich dafür aus, noch mehr Jugendliche für das Ehrenamt zu begeistern. Vor allem die Gruppe der 19- bis 35-Jährigen würde den Hilfsorganisationen fehlen. Nachwuchsarbeit sei daher die große Herausforderung. Der frühere Staatssekretär forderte, das Land müsse seine Anstrengungen erhöhen. Für Ulrich Goll (FDP) ist ein funktionierender Katastrophenschutz ein „gemeinsames Anliegen“ der Politik. Auch er hält die Ehrenamts- und Arbeitgeberkarte für eine „gute Idee“, genau wie Jürgen Filius (Grüne). „Ehrenamt gibt es nicht zum Nulltarif“, sagte der Grüne. Filius ist auch dafür, mehr Menschen mit Migrationshintergrund als ehrenamtliche Helfer zu gewinnen: „Wir dürfen niemand außen vor lassen.“

Nach Angaben von Minister Gall haben Bund und Land zwischen 2009 und 2011 rund 20 Millionen Euro in Fahrzeuge und Technik der Hilfsdienste investiert. Das Land habe seine Zuschüsse um 450 000 Euro erhöht. Zudem werde der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal eine neue Akademie für Gefahrenabwehr angegliedert. Gall sprach sich dafür aus, den Bundesfreiwilligendienst für den Katastrophenschutz zu öffnen.


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