Lebensmittelkontrolleure lassen mehr als 870 Betriebe schließen

03.08.2020 
Redaktion
 
Foto: dpa/APA/picturedesk.com

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STUTTGART. Eingebrannte Essensreste in Pfannen, verschimmelte Chilisauce und angetaute Dönerspieße: Lebensmittelkontrolleure haben auch im vergangenen Jahr Restaurants, Bäckereien, Imbissbuden und Supermärkte überprüft. 117 958 Kontrollbesuchen führten dazu, dass 871 Betriebe geschlossen wurden.

„Ich finde es bemerkenswert, dass es immer noch Gastronomen gibt, die mit Schimmel überzogene Lebensmittel in ihren Lagern liegen haben“, sagte Verbraucherminister Peter Hauk (CDU) Anfang der Woche in Stuttgart bei der Vorlage des Jahresberichts der Lebensmittelüberwachung.

80 146 Betriebe wurden kontrolliert, viele von ihnen gleich mehrfach. Dabei wurden etwa 48 000 Proben an Lebensmitteln, Kosmetika und Tabak unter die Lupe genommen. Rund 22 600 Verstöße meldeten die Kontrolleure, nur 0,3 Prozent davon waren laut Hauk gesundheitsschädlich.
Probleme gab es auch mit Gewürzen, die laut Ministerium zu den am häufigsten verfälschten Lebensmitteln gehören. „Bei jeder fünften Oregano-Probe stellten die Kontrolleure eine Verbrauchertäuschung durch Beimengung von minderwertigem Fremdpflanzenmaterial fest“, erklärte Hauk.

Schwermetall in Kurkuma nachgewiesen

Unzulässig verändert wird bisweilen auch Kurkuma. Bei diesem Gewürz kann durch Zumischung von gelbem Blei-Chromat die Farbe verändert und so die Gewinnmarge erhöht werden. Dies kann jedoch  zu gesundheitlich bedenklichen Bleigehalten führen.

Die chemischen und Veterinäruntersuchungsämter haben in 30 Kurkumaproben den Bleigehalt analysiert. In etwa der Hälfte der Proben wurde das Schwermetall nachgewiesen. Die Konzentration war jedoch so niedrig, dass die Gesundheit gefährdet war.

Reste von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln wurden in einigen Pangasiusfilets nachgewiesen. Zwei der 17 Proben wurden als gesundheitsschädlich beurteilt, drei Proben mit Chloratgehalten zwischen 2,0 und 2,7 Milligramm pro Kilogramm als nicht zum Verzehr geeignet. Die Waren wurden aus dem Verkehr genommen.

Am 7. Februar 2019 musste das Gesundheitsamt wegen einer ungewöhnlichen Blaufärbung für rund sechs Stunden den Konsum des Trinkwassers im Stadtgebiet von Heidelberg untersagen. Dies lag höchstwahrscheinlich an kleinsten Kalkpartikeln. Ein solches Phänomen ist auch vom Blautopf, einer Quelle mit auffallend blauem Wasser, bekannt.


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