Studie sieht Kommunen beim Nutzen von Daten noch am Anfang

02.09.2020 
Redaktion
 
Foto: dpa/Bildagentur-online

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Stuttgart/Berlin. „Das Potenzial der Nutzung von Daten wird in vielen Bereichen der kommunalen Verwaltung noch nicht ausgeschöpft“. Das betrifft etwa das Berichtswesen und die Analyse von Entwicklungen. Dies sei den Mitarbeitern „häufig nicht bewusst.“ So lautet das Fazit der Studie „Gute Daten, gute Verwaltung“.

Diese wurde von der Hertie School in Berlin gemeinsam mit einem Start-Up-Unternehmen durchgeführt. Für die Studie wurden 19 kommunale Entscheider wie Bürgermeister und Digitalisierungsbeauftragte aus mehreren Bundesländern befragt, darunter vier aus Baden-Württemberg.

Einrichtung einer digitalen Verwaltungsakademie gefordert

Drei Beobachtungen und Handlungsempfehlungen geben die Autoren der Studie als Folgerung aus ihren Erhebungen.

Erstens: Es mangelt an Kooperation in den Verwaltungen. Das wirkt sich auch auf die Datennutzung aus. Als Abhilfe schlagen die Autoren vor, abteilungsübergreifenden Strategien zu entwickeln. Um das vorhandene Datenpotenzial zu heben, seien klare Zielsetzungen und Verantwortlichkeiten für effizienteres Datenmanagement erforderlich.

Zweitens bemängeln kommunale Entscheider fehlende Datenkompetenz ihrer Mitarbeitern. Das sei eine große Herausforderung für das effiziente Nutzen von Daten. Die Hertie School und das Start-Up befürworten daher, eine digitale Verwaltungsakademie mit Schulungen zum Datenmanagement durch die Länder und kommunale Spitzenverbände.

Standards für Datenaustausch über Bereichsgrenzen hinweg nötig

Drittens schließlich verhindern fehlende Standards bei der Datenspeicherung- und -verfügbarkeit , das Daten auf kommunaler Ebene bereichsübergreifend genutzt und ausgetauscht werden. Kommunale Rechenzentren und öffentliche IT-Dienstleister seien gefordert, „Kommunen bei dieser Aufgaben durch ihre Expertise zu unterstützen und die nötige Infrastruktur wie beispielsweise Schnittstellen bereitzustellen“.

Der Leiter des Centre for Digital Government an der Hertie School, Gerhard Hammerschmid, sagt: "Wir wollen mit dieser Studie wir den Blick auf dieses zentrale Verwaltungsmanagement-Thema richten wo gerade auch einzelne Behörden erhebliche Gestaltungsmöglichkeiten besitzen, die es zu nutzen gilt."


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