Auftritte von Künstlern: Ladenburg will bei Konzerten genauer hinschauen

06.10.2020 
Redaktion
 
Foto: dpa - Report

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LADENBURG/STUTTGART. Bei Auftritten von Künstlern will das Rathaus in Ladenburg (Rhein-Neckar-Kreis) künftig ein Wort mitreden. Der Gemeinderat hat beschlossen, dass etwa der Veranstalter des alljährlichen Musikfestivals in Ladenburg die Künstlerauswahl künftig mit der Stadtverwaltung abstimmen muss. "

Die Stadt will damit ein politisches Signal setzen", sagte Bürgermeister Stefan Schmutz (SPD) der Deutschen-Presseagentur. Der Beschluss sei mit Blick auf einen mittlerweile abgesagten Auftritt des Musikers Xavier Naidoo in Ladenburg getroffen worden.

Entsprechend heißt es in dem beschlossenen Antrag: "Der Gemeinderat spricht sich gegen einen Auftritt von Xavier Naidoo und Künstlerinnen und Künstler in Ladenburg aus, die erhebliche Zweifel an der Rechtsstaatlichkeit und der Zustimmung zum Grundgesetz aufkommen lassen." Naidoo sollte im Sommer auf der Festwiese in Ladenburg ein Konzert geben. Sein Auftritt wurde zwar aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt. In der Stadt gab es aber schon zuvor Vorbehalte gegen den Mannheimer.

Brugger: Künstlerische Freiheit einzuschränken, ist damit  nicht beabsichtigt

Ladenburgs Rathauschef sagte, er sei zuversichtlich, dass die Verwaltung der Stadt die neue Aufgabe verantwortungsbewusst wahrnehme. Indes, so Schmutz, sehe er auch eine Schwierigkeit darin, Kunst unter politischen Gesichtspunkten bewerten zu müssen. "Ich persönlich hoffe daher, dass wir nie in eine solche Situation kommen", sagte er.

Norbert Brugger, Dezernent des Städtetags in Baden-Württemberg, teilte auf Anfrage mit, der Ladenburger Gemeinderat erinnere mit dem Beschluss vom Mittwoch an die Notwendigkeit elementarer Werte der Demokratie. "Wir verstehen dies als politisches Signal, in Sorge um die Demokratie", betonte er. Künstlerische Freiheit einzuschränken, sei damit sicher nicht beabsichtigt.


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