Rechte von Ungeimpften: Sind Einschränkungen vertretbar?

09.08.2021 
Redaktion
 

Foto: dpa/ Eibner-Pressefoto | Eibner Pressefoto / Fleig

STUTTGART. Sollen Geimpfte und Genesene von Corona-Lockerungen profitieren, was etwa Kulturveranstaltungen angeht, Ungeimpfte jedoch nicht? Diese Frage sorgt derzeit für hitzige Diskussionen.

Immer mehr Politiker, Ärzte und Wissenschaftler plädieren dafür, dass Ungeimpfte bald Corona-Tests selbst bezahlen sollten. Angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante müsse rechtlich zwischen Geimpften und Genesenen und Ungeimpften unterschieden werden hinsichtlich des Zugangs zu bestimmten Veranstaltungen und Orten.

Entsprechend äußert sich eine Sprecherin von Sozialminister Manfred Lucha (Grüne): „Es ist absehbar, dass es für nichtgeimpfte Erwachsene ab Herbst Einschränkungen geben wird.“ Ausnahmen seien möglich, wenn Nichtgeimpfte ein negatives Testergebnis vorweisen.

Die Schweizer Theologin und Ethikerin Ruth Baumann-Hölzle warnt vor dem Hintergrund der kontrovers geführten Debatten vor einer Spaltung der Gesellschaft. Weil die Folgen einer Impfung wissenschaftlich noch nicht vollständig erforscht seien, sieht die Theologin es als gerechtfertigt an, wenn sich Menschen gegen das Impfen entscheiden. Ungeimpfte dürften nicht benachteiligt werden.

Der Verfassungsrechtler Steffen Augsberg, Professor an der Universität Gießen und Mitglied des Ethikrats, ist hingegen der Ansicht, dass für Geimpfte die allgemeinen Beschränkungen fallen müssten. Im Spiegel-Interview sagte er, dass „für alle, die sich nicht impfen lassen, das Leben unbequemer werden dürfe“.

Rubrik "Eine Frage, fünf Meinungen

Michael Preusch von der CDU-Landtagsfraktion meint dazu:

"Für uns steht der maximale Schutz der Bevölkerung im Mittelpunkt, den wir aktuell durch Impfungen erreichen können. Wer das Impfangebot nutzt und dadurch sich und andere schützt, soll auch Erleichterungen im täglichen Leben, wie etwa beim Besuch von Veranstaltungen, erfahren. Gleiches gilt für Genesene. Wer eine Impfung vor diesem Hintergrund dennoch ablehnt, tut dies im Wissen darüber, dass es aufgrund des fehlenden Impfschutzes zu persönlichen Einschränkungen oder Kosten für weiterhin notwendige Tests kommen kann."

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