Ganztag an Grundschulen: Streit um Ausgestaltung

20.09.2021 
Redaktion
 
Foto: dpa/Patrick Pleul

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STUTTGART. Der Streit um die Ausgestaltung der Ganztagsbetreuung an Grundschulen ist programmiert. Denn erst, wenn Details zur Umsetzung des Ganztags in Grundschulen vorliegen, wird auch deutlich werden, ob es nachmittags in Baden-Württemberg eher um Betreuung geht oder um die Fortsetzung des vormittäglichen Schulbetriebs.

Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, ist „flächendeckend für gute, gebundene Ganztagsschulen“. Die müssten im Zuge der Umsetzung des Rechtsanspruchs ab 2026 ausreichend mit Lehr- und anderen Fachkräften ausgestattet sein, rhythmisiert in geeigneten Räumen arbeiten, außerschulische Partner seien mit einzubeziehen und die Jugendhilfe von Beginn an Konzeptentwicklung und Gestaltung zu beteiligen.

Auf mehreren Schulgipfeln zeigte sich im Gegensatz dazu, wie begehrt die vergleichsweise unverbindliche Nachmittagsbetreuung der Sechs- bis Zehnjährigen vor allem in ländlichen Gebieten ist.

Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) geht von unterschiedlichen Wegen aus, will also Betreuung ermöglichen, wiewohl sie persönlich Ganztagsgrundschulen den Vorzug gebe. Der Verband Bildung und Erziehung ist ebenfalls für Flexibilität, macht zugleich aber die prinzipiellen Unterschiede deutlich: „Bei einer Ganztagsbetreuung wird die Betreuung durch externe Kräfte geleistet, in einer Ganztagsschule mit einem rhythmisierten Schulalltag sind zwingend mehr Lehrerinnen und Lehrer notwendig.“

RUBRIK "EINE FRAGE, FÜNF MEINUNGEN“:

In welcher Form soll der Rechtsanspruch auf Ganztagsschule umgesetzt werden?

Katrin Steinhülb-Joos, von der SPD-Landtagsfraktion meint dazu:

„Wir fordern schon lange den Ausbau des verbindlichen und rhythmisierten Ganztags an unseren Schulen, der zur besseren Chancengleichheit führt. Ziel muss sein, statt reiner Betreuung am Nachmittag eine hochwertige Beschulung anzubieten. Deshalb begrüßen wir den Rechtsanspruch auf Ganztag, den wir maßgeblich der Arbeit der SPD in der Bundesregierung zu verdanken haben. Es liegt jetzt am Land und seinem Kultusministerium, die Zeit bis 2026 sinnvoll zu nutzen und sich nicht mehr in Ausreden zu flüchten.“

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