"Wir wenden uns an jene, die sich rausreden wollen"

24.03.2011 
Redaktion
 
Interview mit Jürgen Aspacher zum Thema Tankbetrug

Göppingen. Der Verein „Initiative sicherer Landkreis Göppingen“ wurde im Jahr 2005 gegründet. Er unterstützt und organisiert Projekte der Verbrechensbekämpfung und Verkehrssicherheit. Aktuell wird ein Pilotprojekt gesponsert, bei dem Autofahrer darauf hingewiesen werden, an der Tankstelle nicht ohne Bezahlen wegzufahren. Sabine Rochlitz sprach mit Geschäftsführer Jürgen Aspacher, der gleichzeitig die Beratungsstelle für Prävention der Polizeidirektion Göppingen leitet.

Staatsanzeiger: Herr Aspacher, wieso sponsern Sie dieses Pilotprojekt?

Jürgen Aspacher: Wir hoffen damit etwas vorbeugend gegen den zunehmenden Tankbetrug unternehmen zu können. Denn die Polizei ist ja nicht nur dafür da, repressiv tätig zu werden. Auch die Prävention zählt zu ihren Aufgaben. Und wenn das Geld für solche Aktionen nicht da ist, springen eben wir als Verein ein.

Aber glauben Sie wirklich, dass die Schilder jemanden, der sich vorgenommen hat, Benzin zu stehlen, davon abhalten können?

Nein, wer konkret diesen Vorsatz gefasst hat, wird davon vermutlich nicht beeindruckt. Wir wenden uns damit an diejenigen, die vorgeben, das Bezahlen vergessen zu haben, sich damit rausreden wollen. Vielleicht überlegt es sich der eine oder andere dann ja doch, ob er tatsächlich wegfährt.

Wodurch finanziert sich der Verein? Wie hoch ist Ihr jährliches Budget?

Wir sind gemeinnützig und finanzieren uns ausschließlich über Spenden und Gelder, die uns zum Beispiel als Geldbuße vom Gericht zugewiesen werden. Wir haben etwa 10 000 bis 15 000 Euro im Jahr zur Verfügung.

Welche Projekte unterstützt der Verein außerdem noch?  

Wir setzen jährlich andere Schwerpunkte. Derzeit konzentrieren wir uns auf die beiden Themen Internetkriminalität und Drogenkriminalität. Wir fördern unter anderem Vorträge und Theaterstücke in Schulen.


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