EU will Umstellung auf E-Vergabe bis 2016

27.04.2012
Von: Leja
Redaktion
Kommission: Einsparungen von 100 Milliarden Euro

Im Rahmen der im Dezember 2011 beschlossenen Modernisierung der europäischen Vergaberichtlinien drängt die EU-Kommission darauf, die elektronische Auftragsvergabe (E-Vergabe) bis Mitte 2016 zum Standardvergabeverfahren in Europa zu machen. Eine stärkere Nutzung der E-Vergabe könnte ihrer Ansicht nach „erhebliche Einsparungen für die europäischen Steuerzahler“ bringen. Öffentliche Stellen, die die E-Vergabe bereits eingeführt haben, würden über Einsparungen in einer Größenordnung von fünf bis 20 Prozent ihrer Beschaffungsausgaben berichten, teilt die Kommission mit. Den Gesamtumfang des Beschaffungsmarkts in der EU schätzt sie auf über zwei Billionen Euro. Ginge man von Einsparungen in Höhe von fünf Prozent aus, ließen sich so jährlich etwa 100 Milliarden Euro einsparen, heißt es in einer Mitteilung.

E-Vergabe erleichtert kleinen und mittleren Unternehmen das Leben

Laut EU-Kommission trage die E-Vergabe dazu bei, neue Quellen für Wirtschaftswachstum und Beschäftigung zu erschließen. Die E-Vergabe könne insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) das Leben erheblich erleichtern, indem sie bei Ausschreibungen für mehr Transparenz und einen besseren Zugang sorge und die Kosten der Teilnahme an Ausschreibungen (etwa für die Übermittlung oder den Ausdruck von Unterlagen) reduziere. „Die innerhalb und außerhalb der EU gemachten Erfahrungen zeigen, dass sich bei Nutzung elektronischer Vergabeverfahren die Teilnahme von KMU an öffentlichen Ausschreibungsverfahren erhöht“, schreibt die EU-Kommission.

Bisher fünf bis zehn Prozent aller Vergabeverfahren elektronisch

Die Kommission räumt allerdings ein, dass die E-Vergabe trotz ehrgeiziger politischer Ziele erst bei fünf bis zehn Prozent aller in der EU durchgeführten Vergabeverfahren zum Einsatz kommt. Dabei ließe sich nach Meinung von EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier durch die E-Vergabe ein beträchtliches bisher noch ungenutztes Potenzial für die EU-Wirtschaft erschließen. „Die Beschaffungsverfahren würden erleichtert, Verwaltungsaufwand und Kosten reduziert, die Beteiligung von KMU erhöht, die Qualität gesteigert und die Preise gesenkt. „Je früher der Übergang in die Wege geleitet wird, desto eher können wir diese Vorteile nutzen“, so Barnier.

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