Die Metropolregion Rhein-Neckar hat an diesem Mittwoch ein bedeutendes Projekt gestartet. Sie hat eine neue, verbesserte E-Vergabeplattform geschaltet. Damit werden komplette Vergabeverfahren der öffentlichen Hand elektronisch abgewickelt.
„Die neu gestaltete Auftragsbörse wird es unseren Mitgliedsunternehmen leichter machen, lokale Aufträge zu suchen und zu finden. Sie wird in die Lage versetzen, sich häufiger als bisher an Ausschreibungen zu beteiligen“, sagt der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar in Mannheim, Wolfgang Niopek.
Er gab zu Beginn der Auftaktveranstaltung „E-Vergabelösung in der Metropolregion Rhein-Neckar“ zu verstehen, welche eminente Bedeutung er den Möglichkeiten eines papierlosen, elektronischen Vergabewesens zuschreibt. Er sprach vor 150 Mitarbeitern von 70 Kommunalverwaltungen.
Die Fachleute der Behörden erlebten den Neustart der E-Vergabeplattform „auftragsboerse.de“. Sie waren ein aufmerksames Publikum. Wissen sie doch, dass binnen weniger Jahre – nicht ganz ohne Druck der EU – das gesamte Vergabewesen der öffentlichen Hand nur noch elektronisch abgewickelt werden kann. Das ist effektiver, spart Zeit und Geld. Denn der gesamte Vergabeprozess wird künftig in all seinen Phasen elektronisch erfolgen. Die wirtschaftlich potente Metropolregion übernimmt dabei eine Vorreiterrolle. Ab jetzt ist die neue E-Vergabeplattform für die Metropolregion Rhein-Neckar geschaltet.
Ralph Schlusche, Direktor des Metropol-Verbands Rhein-Neckar, spricht von einem „deutschlandweit einmaligen Projekt“. 45 Kommunen der Region hätten sich bereit erklärt, vom Anfang an dabei zu sein. Das Projekt sei gekennzeichnet von einer engen Zusammenarbeit zwischen der öffentlichen Verwaltung und der Wirtschaft. Es zeige, was erreicht werden könne, wenn die Kräfte gebündelt werden. Dazu komme, dass die E-Vergabe Grenzen überwinde. Die Metropolregion liegt in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen.
Es gehe darum, diese Region weiterzuentwickeln, ergänzte Wolf-Rainer Lowack, Geschäftsführer der Metropolregion Rhein-Neckar. Mit der E-Vergabe schaffe man Zuwachs an Substanz, aber auch an Wahrnehmung von außen.
Rechtsanwalt Martin Ott aus Stuttgart sprach von einer Herausforderung des neuen EU-Vergaberechts. Dabei werde alles auch ein Stück komplizierter. Um so wichtiger sei eine Standardisierung mithilfe der normierenden elektronischen Möglichkeiten. Bei EU-weiten Ausschreibungen werde die E-Vergabe spätestens bis 2018 verpflichtend sein.
Die neue E-Vergabelösung für die Metropolregion wird gemeinsam vom Staatsanzeiger für Baden-Württemberg aus Stuttgart und dem Softwareentwickler Administration Intelligence aus Würzburg zur Verfügung gestellt.
Joachim Ciresa, Staatsanzeiger-Geschäftsführer, machte deutlich, dass in Baden-Württemberg insgesamt etwa 70 000 Fachkräfte in den Verwaltungen und in der Wirtschaft mit Vergabevorgängen befasst seien.
Christian Schneider, Vorstandsvorsitzender der Softwarefirma, legte dar, dass sein Unternehmen in Deutschland führend sei bei der Entwicklung elektronischer Vergabesysteme. Über einen Rahmenvertrag können alle Bundesbehörden seine Dienste in Anspruch nehmen.
„Wir sind der Partner, der ihre Belange versteht, da wir schon lange in dem Bereich tätig sind und deshalb wissen, welche Probleme sie haben.“ Staatsanzeiger-Prokurist Josef Horn konnte den Behördenvertretern die Angst nehmen, dass die elektronische Vergabe von außen für Dritte zugänglich werden könne. Die Daten der Vergabestelle und die der Bieter seien strikt getrennt auf eigenen Servern.
Die <media 18605 _blank>Pressemitteilung der Metropolregion Rhein-Neckar</media> erhalten Sie hier.
Die <media 18606 _blank>Sonderveröffentlichung zur Startveranstaltung</media> können Sie hier herunterladen.
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