Stuttgart. Die Landesregierung will dem Verwaltungsrat der Württembergischen Staatstheater am 5. November einen Vorschlag zur Sanierung des Stuttgarter Opernhauses vorlegen.Dies sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) am Mittwoch bei der Regierungsbefragung im Landtag. Danach könnte ein Beschluss zur Sanierung des mehr als 100 Jahre alten Opernhauses gefasst und könnten weitere Arbeiten in Auftrag gegeben werden.
Nach einem externen Gutachten ist eine Um- und Ausbauvariante mit rund 12 500 Quadratmetern zusätzlicher Nutzfläche am bisherigen Standort aus Platzgründen nicht zu verwirklichen. Bauer sagte, die Intendanz habe 10 900 Quadratmeter zusätzlichen Bedarf angemeldet; dies sei auch angemessen. Sie äußerte sich zuversichtlich, dass eine Lösung gefunden werden kann, die um ein Prozent Fläche niedriger liege.
Die Ministerin zeigte sich auch optimistisch, dass die Stadt Stuttgart zeitnah einen Standort für die Interims-Spielstätte vorschlagen werde. Das zunächst vorgesehene Areal im alten Postpaketamt in der Ehmannstraße wird von der Stadt nicht mehr verfolgt. Bauer wandte sich gegen Vorwürfe der SPD, dadurch sei Zeit verloren gegangen: „Während der neuen Suche nach einer Interimsstätte hat das Verfahren nicht geruht. Wir haben kein Jahr verloren.“ Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) hat dies bis November in Aussicht gestellt. Während der Generalsanierung wird mit einer Interimszeit von fünf bis sieben Jahren gerechnet, in denen die Oper und das Ballett nicht an der jetzigen Spielstätte auftreten kann.
Die Kosten für die Sanierung stehen noch nicht fest. Schätzungen bewegen sich zwischen 400 und 800 Millionen Euro.
Neben dem Württembergischen Staatstheater wird auch das Badische Staatstheater in Karlsruhe generalsaniert. Dort erfolgen die Arbeiten jedoch während des normalen Spielbetriebs. Aus Sicht der Ministerin sei dies „nicht einfach“.