STUTTGART. Fußverkehr ist nach Meinung von Hermann Katzenstein (Grüne) „das am meisten unterschätze Verkehrsmittel“. In der Regierungsbefragung lobte er wie sich in den vergangenen Jahren die Einstellung dazu aber geändert habt.
Das belege auch der dritte Deutsche Fußverkehrskongress, der am 21. Oktober digital stattgefunden haben mit mehr als tausend Teilnehmern. Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne), dessen Haus gemeinsam mit dem Bundesverkehrsministerium Gastgeber war, nannte es erfreulich, wie das Thema stärker in den Mittelpunkt der Politik gerate: „Es ist vor wenigen Jahren noch unvorstellbar gewesen, dass es überhaupt einen Bundeskongress.“ Inzwischen sei die Befassung mit dem Fußverkehr „sehr facettenreich“. Hermann ging unter anderem auf die Situation in verkehrsberuhigten Straßen ein, auf die Umgestaltung von Fußgängerzonen oder darum, wie „Kinder Freude an einer Straße haben, weil es in dieser auch für sie Angebote gibt“.
Konkret kritisierte Hermann unter anderem Mischnutzungen von Fußgängern und Radfahrer, weil es, wie man auch vor dem Landtag sehe, immer wieder zu gefährlichen Situationen komme. Interessanterweise werde aber noch immer häufig vor allem über den Konflikt zwischen Fuß- und Autoverkehr gesprochen. Als weiteren Aspekt nannte er abgelegene Wege. Er höre von Frauen immer wieder, dass sie nachts bestimmte Wege nicht gehen und lieber ein Taxi nehmen, „obwohl sie zu Fuß gehen könnten“. Das liege daran, „dass die Wege, wenn sie schon einmal separiert sind, bei uns häufig so abseitig sind, dass es schon gefährlich abseitig ist“. Deswegen glaube er: „Wenn man will, dass auch Frauen sicher gehen können, müssen Wege gut beleuchtet sein.“