STUTTGART. Nur 24 Reha-Einrichtungen und 14 Krankenhäuser im Land haben sich bisher nach den Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zertifizieren lassen, um die Qualität der Ernährung zu steigern. Friedlinde Gurr-Hirsch, Staatssekretärin im Ministerium für ländlichen Raum, warb in der Fragestunde des Landtags für gute Ernährung, weil die "auch ein besonderes Lebensgefühl geben kann“.
Dass Verbesserungen nötig seien, begründete sie mit einer bundesweiten Studie, wonach ältere und alte Menschen, die zu Hause leben, viel häufiger stark übergewichtig (adipös) sind als Menschen, die in Heimen leben. Dafür seien dort mehr Bewohner untergewichtig.
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Gurr Hirsch verwies zudem darauf, dass die Ernährung häufig nicht den international verlangten Standards entspreche. Auch in Krankenhäuser seien viele Patienten untergewichtig und mangelernährt. Zudem gebe es Modellprojekte in Quartieren und Beratungsmöglichkeiten, wenn Menschen allein seien und nicht mehr für eine Familie, sondern für sich sorgen müssen. Und Gurr-Hirsch versprach die Anregung des SPD-Abgeordneten Andreas Kenner aufzunehmen, der besonders Programme für die häufig besonders schlecht ernährten Männer zu überlegen.
Auskunft zu „gesunder und ausgewogener Ernährung für Seniorinnen und Senioren und gesundheitlich beeinträchtigte Menschen“ verlangte in der Fragestunde des Landtags der CDU-Abgeordnete Klaus Burger. Er wollte von der Landesregierung wissen, inwieweit die Ernährungssituation in den sensiblen Verbrauchergruppen, Senioren sowie bei gesundheitlich beeinträchtigte Menschen, im häuslichen Umfeld und in Senioreneinrichtungen verbesserungsbedürftig sei und inwieweit mit Blick auf den besonderen Ernährungsbedarf von Patientinnen und Patienten in Kliniken, stationären Pflegeeinrichtungen und Rehakliniken bei der Verpflegung Anpassungsbedarf bestehe.