Was das Land gegen Lebensmittelverschwendung tut

16.10.2019 
Redaktion
 

STUTTGART. Für die CDU-Fraktion thematisierte Konrad Epple in der Regierungsbefragung im Landtag die Lebensmittelverschwendung: „Was tut die Landesregierung, um die Lebensmittelabfälle in den Privathaushalten zu reduzieren?“, wollte er wissen. Die zuständige Staatssekretärin im Ministerium für ländlichen Raum, Friedlinde Gurr-Hirsch (CDU), präsentierte ein ganzes Ideenbündel: zum Beispiel die mit dem Lebensmitteleinzelhandel gestartete Aktionswoche zur Lebensmittelwertschätzung, um das Thema in der Gesellschaft besser zu verankern.

„Des Weiteren sind seit zwei Jahren sämtliche Einzelhandelsunternehmen in der Lebensmittelbranche bei uns im Ministerium an einem Runden Tisch beteiligt, um über diese Thematik zu sprechen“, sagte Gurr-Hirsch. Es bestehe auch eine Zusammenarbeit mit Tafelläden, denn in Baden-Württemberg gebe es seit über 25 Jahren eine erprobte Praxis, dass die Tafelläden Lebensmittel erhalten, „deren Mindesthaltbarkeit sich dem Ende nähert“.  Und in jüngster Zeit gebe es eine weitere „sehr intelligente Praxis aus der Bürgerschaft heraus“. Sogenannte Fair-Teiler bemächtigten sich der Produkte, die vom Lebensmitteleinzelhandel gerade aussortiert würden. Anstatt in den Container kämen sie auf eine Laderampe, würden dort gesichtet „und unversehrt in ein Regal gestellt, wo sich die Menschen dann kostenlos bedienen können“.

Auf Nachfrage befasste sich die Staatssekretärin auch mit dem Außer-Haus-Verzehr als zweitwichtigster Quelle der Verschwendung: „Rund 40 Prozent der Bevölkerung isst täglich außer Haus, in Kita, Kindergarten, Schule, Betriebsrestaurant, Reha, Krankenhaus und so weiter.“ Hier sei es sehr sinnvoll zu schauen, „gibt es eine zielgenaue Portionierung, ist das Speisenangebot umsichtig vorbereitet oder plant man an der tatsächlichen Esserzahl vorbei?“. Ihr Haus spreche mit allen beratenen Betrieben und Kantinen, und zwar „sowohl über die Zusammensetzung der Speisen im Hinblick auf die Ernährungspyramide als auch immer über das Thema, wie sie Lebensmittelabfälle vermeiden können". Das Land biete dafür eine Beratung der Firma United Against Waste an.


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Titelbild Staatsanzeiger