Wolf lässt sich gern als „Klientel-Politiker“ bezeichnen

16.12.2020 
Redaktion
 

Stuttgart. Tourismus-Minister Guido Wolf (CDU) hat angesichts der Corona-Hilfe für die Hotellerie und Gastronomie Vorwürfe der „Klientel-Politik“ zurückgewiesen. Wenn weite Teile einer Branche abzustürzen drohten, 400 000 Arbeitsplätze im Lande gefährdet seien und die Zukunft von Innenstädten ungewiss sei, dass lasse er sich „gerne als Klientel-Politiker bezichtigen“, wenn er sich für die finanzielle Unterstützung der Betroffenen einsetze, sagte der CDU-Minister am Mittwoch in der Regierungsbefragung im Landtag. Das neben den Hilfen des Bundes beschlossene Stabilisierungsprogramm für Hotels und Gastronomie in Baden-Württemberg in Höhe von 330 Millionen Euro sei einmalig in Deutschland, betonte Wolf.

Der Branche stünden weiter harte Wochen bevor. „Viele Unternehmen stehen mit dem Rücken zur Wand“, konstatierte der Minister und appellierte deshalb an den Bund, „endlich Taten folgen zu lassen“. Die Schäden seien „nicht repariert“. Trotz der Ankündigung des Bundes, wegen des Lockdowns im November 75 Prozent des Umsatzausfalls zu erstatten, seien auf 18 000 Anträge nur Abschlagszahlungen von 73 Millionen Euro erfolgt. Ohnehin könne man angesichts der vielen Förderprogramme von Bund und Ländern leicht den Überblick verlieren.

Wolf kündigte für den Tourismus in Baden-Württemberg weitere Re-Start- und Marketing-Kampagnen an, mit denen für den Urlaub 2021 im Land geworben werden soll. Die Branche habe jede Unterstützung der Politik verdient, urteilte der Minister, auch, weil sich viele Business- und Stadthotels „sehr schwertun“ würden.

Auf die Wortmeldung des Grünen-Abgeordneten Reinhold Pix, der Hilfen auch für Vermieter von Ferienwohnungen und Liftbetreiber forderte, reagierte Wolf mit der süffisanten Feststellung: „Ich begrüße sie im Kreis der Klientel-Politiker“.  Zurecht mache man sich stark für eine Branche, die von den Pandemie-Maßnahmen „hart getroffen ist“.

Das Thema Hilfen für Liftbetreiber sei angekommen, beteuerte Wolf. Gemeinsam mit seinen Kollegen in betroffenen anderen Bundesländern werde er sich über Ländergrenzen hinweg abstimmen und Möglichkeiten für Ausfallentschädigungen suchen.


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Titelbild Staatsanzeiger