In der Rubrik BUCHTIPPS finden Sie Informationen zu Büchern, die sich mit Themen und Fragen der südwestdeutschen Landesgeschichte beschäftigen.
„Drum hütet euch vor Hochverrat, Ihr guten Württemberger! Denn solche Missethat Wird oft bestraft noch ärger!“ So endet eine wohl 1835 entstandene Moritat über eine noch zu wenig bekannte vormärzliche Umsturzbewegung.
Die hier publizierten Aufsätze thematisieren Emigration aus und Immigration nach Schwäbisch Hall vom 17. Jahrhundert bis 1914.
Hunderttausende Menschen aus dem Südwesten des Heiligen Römischen Reichs versprachen sich im 18. und 19. Jahrhundert durch ihre Migration ins Königreich Ungarn eine bessere Zukunft.
Der Sammelband verschriftlicht ein Projekt des Hauptstaatsarchivs Stuttgart aus dem Jahr 2012 – bestehend aus sechs Tagungsvorträgen und einer Ausstellungsdokumentation.
Botho Walldorf begann bereits als Schüler in den 60er-Jahren seine Umwelt mit der Kamera festzuhalten. Im Zollernalbkreis dokumentierte er die alltäglichsten Ereignisse.
Der Reutlinger Fotograf Walter Kleinfeldt hielt ab 1920 mit seiner Kamera den kargen Alltag auf der Alb fest.
Mit seinem eigenen Atelier in der Residenzstadt Stuttgart war Hans Hildenbrand (1870–1957) als Porträtfotograf erfolgreich – vor allem nachdem König Wilhelm II. ihn zum „Hofphotographen“ ernannte.
Es ist eine der großen Stärken von Klaus-Peter Schroeders Studie, dass sie die Zumutungen an die Juden, die an einer deutschen Universität wirken wollten, vorstellbar, ja auch spürbar macht. Der Titel des Buchs sagt schon alles: „Sie haben kaum Chancen, auf einen Lehrstuhl berufen zu werden.“
War Freiburg bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein besonderer Ort des Okkultismus? Dieser Frage geht der von dem Historiker Uwe Schellinger herausgegebene Sammelband nach.
1992 hat Wolfgang Hug – der im Mai 2018 verstorben ist – seine erste „Geschichte Badens“ herausgebracht. 2006 folgte eine komprimierte Neufassung des Standardwerkes, die er 2016 nochmals aktualisiert und bis in die heutige Zeit fortgeführt hat.
Mit Unterstützung der OEW erscheinen in schöner Aufmachung die „Documenta Suevica“, die wenig bekannte Geschichtsquellen zwischen Alb und Bodensee im Originaltext vorstellen.
Nina Kühnle liefert aufschlussreiche neue Ergebnisse zur Formierung der städtischen Führungsgruppen in Württemberg.
Mittlerweile zählt Therese Huber zu den bekannten Schriftstellerinnen der Goethezeit. Mit einer ausführlichen Biografie würdigt Mascha Riepl-Schmidt das Leben und Wirken dieser außerordentlichen Frau.
Lioba Keller-Drescher zeigt am Beispiel der württembergischen Volkskunde der Jahre 1820–1950, wie historische Wissenschaftsforschung durch neue Konzepte der Wissensforschung erweitert werden kann.
Die Schicksale der Kerner-Brüder und ihrer Familien, verwoben zu einem lebendigen Zeitgemälde.
Die im Auftrag der Stadt entstandene Studie reicht von den 1920ern bis in die 1950er-Jahre.
Zwei Beiträge über Eugen Bolz als Politiker und über seinen Weg in den Widerstand gegen den Nationalsozialismus werden ergänzt durch eine Neuedition der Schrift „Katholische Aktion und Politik“.
Die widersprüchlichen Haltungen zum Krieg anhand ausgewählter Heidelberger Gelehrter herauszuarbeiten, ist das Verdienst des hier vorgestellten Tagungsbandes.
Im Zentrum der Arbeit stehen die Südfrüchtehändler vom Comer See, die zu Beginn des 17. Jahrhunderts in den Territorien des Heiligen Römischen Reiches in den Quellen fassbar werden.
In handlichem Format fassen drei Aufsätze die Klimakrise von 1816 mit ihren verheerenden Folgen für Württemberg zusammen.
Die Tübinger Vortragsreihe bot eine Bandbreite der württembergischen Spezifika des Weinbaus, dessen Geschichte und einen Ausblick in die Gegenwart.
Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums der Gründung des ersten deutschen Turnvereins im beschaulichen Hirsau ermöglichten das Institut für Sportgeschichte Baden-Württemberg und der Schwäbische Turnerbund in Zusammenarbeit mit der Stadt Calw die Tagung „200 Jahre Turnen in Württemberg“ am 18. Mai 2016.
Die Edition Kulturgeschichte ist eine neue Schriftenreihe über den ehemals reichsritterschaftlichen Ort Neuhausen auf den Fildern. Der erste Band stellt Karten und Ansichten des Ortes vor.
Eine internationale Tagung des Instituts für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde Tübingen und des Landesarchivs Baden-Württemberg hat sich im Herbst 2015 der weithin vergessenen Türkenkriege des 18. Jahrhunderts angenommen. Die 18 Beiträge des Tagungsbandes nähern sich dem Thema aus erfahrungs-, wissens- und erinnerungsgeschichtlicher Perspektive an und räumen dabei mit manchen Vorurteilen auf.
Dass die wirtschaftliche Blüte Baden-Württembergs dem schwäbischen Tüftler zu verdanken sei, ist einer der beliebtesten Allgemeinplätze der Landesgeschichte. Doch lässt sich die These wissenschaftlich belegen?
Der Tagungsband enthält elf Beiträge mit ganz neuen Erkenntnissen zur Rolle des Konstanzer Bischofs Otto von Hachberg im Konzil, zur reichspolitischen Schwäche von König Sigismund und vor allem zu den verschiedensten Strängen der Rezeption des Konzils in Literatur, Bildzeugnissen, Denkmälern und Sammlungsaktivitäten.
Zwischen 1607 und 1817 ereigneten sich die neun tragischen Fälle von Totschlag, Kindsmord und Diebstahl. Der Autor macht daraus lebensnahe „Sittengemälde“ aus der Welt der kleinen Leute.
Die vorliegende Edition des Kriegs-Tagebuchs und der darauf basierenden Erinnerungen eines württembergischen Offiziers an Napoleons katastrophalen Russlandfeldzug bietet sozusagen die Nahsicht auf den damaligen Krieg.
Im Mittelpunkt steht der vollständige Originaltext eines Briefes, den Andreas Doll während seiner Gefangenschaft in Russland 1943 an seine Ehefrau schrieb.
Edwin Ernst Weber, Kreisarchivar und Kulturreferent des Landkreises Sigmaringen und Geschäftsführer der Gesellschaft Oberschwaben, hat mit diesem auch buchgestalterisch sehr ansprechenden Sammelband eine Lücke geschlossen, die man als Literaturliebhaber des Landes ahnen konnte.
Das Thema der Tagung, die dem Band zugrunde liegt, wurde 2014 aus aktuellem Anlass gewählt: Krise der Banken und der Staatsfinanzierung. Gerhard Fouquet wertet Gerichtsprotokolle aus Oberingelheim aus.
Der Aufsatzband rückt eine Facette der Judenverfolgung in den Blick, die lange Zeit tabuisiert wurde: die als „Arisierung“ bezeichnete Enteignung jüdischen Besitzes im Dritten Reich.
Wie sehr die „Wege in ein neues Leben“ von der Vergangenheit geprägt waren, zeigen zwei Beiträge des Stuttgarter Symposion 2015.
Es zeugt von der menschlichen Größe Anna Haags, die von 1888 bis 1982 gelebt hat, auch die trostlosen Ereignisse, die ihre Generation mit zwei Kriegen zu überstehen hatte, in vordergründig harmlosen, oft auch komisch wirkenden Alltagsszenen beschreiben zu können. Diese Schriftstellerin war Politikerin und Pazifistin mit Haut und Haar.
Wolf-Ingo Seidelmann legt mit seiner Studie zur „Doggererz AG“ erstmals eine Gesamtdarstellung dieses in der Forschung bisher wenig beachteten Wirtschaftsprojekts auf der badischen Baar vor. Dabei stützt er sich auf Material aus über 50 (!) privaten und staatlichen Archiven.